Am 1. Juli hatten wir unsere
AVALON nach umfassender Renovierung bei Listrup an der Ems
ins Wasser gelassen.
Unser erster Liegeplatz war in Lingen-Hanekenfähr. Von dort aus
wollten wir auch ins niederländische Kanalnetz vorstossen. Die
schnellste und für uns auch sinnvollste Verbindung war die Route
über den Haren-Rütenbrock-Kanal. Als Ziel hatten wir Groningen
avisiert.
Wir, das waren Eva und Ich,
sowie Marion und Olaf. Natürlich hatten wir auf unser 5.35m
"Shetland Family Four" keine vier Schlafplätze, sodass unsere
Gäste im Zelt übernachteten.
Abgesehen davon fuhren Sie nur in der ersten Woche mit.
Ganz bis nach Groningen hat es
dann nicht gereicht.
Vor einer Schleuse auf dem "Stadtskanaal" riss der Gasbowdenzug.
Der 70 PS Außenborder ging auf Vollgas und das Schiff in
Gleitfahrt. Nur der Notstopp-Schalter verhinderte ein
Durchbrechen der geschlossenen Schleusentore.
Einziger Schaden war eine verbogene Ankerrolle. Als ob ich eine
Vorahnung gehabt hätte, besaß ich einen passenden
Ersatzbowdenzug..
Eva hatte unterdessen latent
Magen-Darm Probleme und wir keine Toilette an Bord.
Da wir nun ab Ter Apel im Konvoi fuhren, war es natürlich
schwierig, immer wieder anzulegen und die anderen warten zu
lassen. Wobei ich hier anmerken muss, dass alle ohne Murren uns
in der nächsten Schleuse wieder empfingen.
Das nächste Malheur passierte kurz vor Wildervank. Wir stellten
nachher fest, dass der Choke durchgebrannt war. Mit einer
improvisierten Leine, die um die Schwungscheibe gelegt wurde,
musste anschließend der Motor gestartet werden. Probieren Sie
einmal in Ruhe aus, einen 70 PS Motor auf diese Art zu
starten...
So verbrachten wir einige Tage
in Wildervank, wo Marion und Olaf uns wieder verließen
(allerdings nicht wegen der technischen Probleme).
Für zwei Tage kam dann noch Stephan, unser Gitarrist, zu Besuch.
Auf dem Rückweg hat uns noch
eine ganze Kompanie Schutzengel begleitet.
Dort wo der Geber für die Treibstoffanzeige im Tank eingebaut
war, kam es zu Undichtigkeiten. Als Folge davon lief Benzin in
die Bilge und das passierte vor allem, als ich zwischen Haren
und Meppen in Gleitfahrt ging.
Das war dann kein lustiges Entsorgen.
Trotz aller Probleme und
Widrigkeiten, es war ein toller Urlaub auf den alten
Veenkanälen. |