Endlich ein "neues" Schiff: Überführungsfahrt Haskerdijken - Drachten 17. - 20. Mai 2002

 
Da saß ich eines Tages Anfang Mai in der Mittagspause und dachte, wie schön es doch wäre, endlich wieder mit dem eigenen Schiff die friesischen Wasserwege zu bereisen.
Mittlerweile hatte sich die berufliche Situation von uns beiden soweit stabilisiert, dass wir durchaus darüber nachdenken konnten.

Was uns vorschwebte ging tendenziell Richtung Hausboot. Wir wollten natürlich Stehhöhe aber trotzdem eine geringe Durchfahrtshöhe, um auch die sekundären Wasserwege befahren zu können.
Das Schiff sollte in jedem Fall über einen Dieselmotor verfügen. Salon, Pantry, Toilette und Koje für 2 Personen würden unsere Wünsche vervollständigen.
Dazu sollte es maximal 10m lang sein, um es mit 2 Personen noch gut händeln zu können und die Kosten für Liegeplatz und Winterlager in Grenzen zu halten.
War das die "Eierlegende Wollmilchsau?"

Plötzlich ging alles sehr schnell.
Ich fand auf der Webseite der Zeitschrift "boten te koop" ein "Kingfisher Houseboat", das bei der "Yachtbemiddeling van der Veen" in Haskerdijken bei Heerenveen angeboten wurde (Der Händler hat heute seine Verkaufshäfen in Terherne und Hattem an der Ijssel).
Wir fuhren dorthin, machten eine Probefahrt und fanden alles ganz toll - das Schiff war gekauft.
Am Freitag, den 17. Mai war dann die offizielle Übergabe. Eva packte sich die Taschen voll Geld und fuhr morgens von Münster nach Haskerdijken.
Ich war zu der Zeit noch bei der VHS in Lingen beschäftigt, konnte mich aber bereits um 13 Uhr ebenfalls auf dem Weg nach Holland machen.
Wir hatten geplant, dass Eva das Schiff schon einmal bezahlt und anschließend mit dem Wagen nach Drachten fährt, wo wir gerne wieder im Yachthafen "De Drait" einen Liegeplatz hätten.
Durch Zufall erfuhren wir dort, dass "De Drait" das Schiff über "Yachtbemiddeling van der Veen" verkauft hat und es vorher einige Jahre hier im Hafen lag.
Dann wollen wir es mal wieder zurückbringen.

Gegen Nachmittag war auch Ich in Drachten angekommen aber von Eva keine Spur. Telefonieren war etwas schwierig, ich hatte noch kein Handy (!).
Sie war natürlich erst einmal in einen Supermarkt eingefallen.
Anschließend ließen wir einen PKW in Drachten und fuhren mit dem anderen zurück nach Haskerdijken.
Wir bestiegen unser neues Schiff, waren irgendwie ganz aufgeregt und konnten das alles noch gar nicht richtig fassen.
An diesem Tag fuhren wir gemächlich bis zum Yachthafen "Tusken de Marren" in Akkrum und verbrachten die Nacht in der gemütlichsten Koje dieses Sonnensystems.
Am folgenden Tag liefen wir bereits im Hafen von "De Drait" ein, wo wir ab 1992 häufig gechartert hatten und ab 1995 mit unserer damaligen AVALON einen festen Liegeplatz besaßen.

Wir wollten nun erst einmal ein wenig Ausrüstung besorgen, denn dem Schiff fehlte doch so einiges. So fuhren wir mit dem Wagen nach Grou, um so Dinge wie Bootshaken, Flaggenmast, Fender usw. zu organisieren. Eva dachte dabei allerdings mehr an die Bestückung ihrer Pantry.
Wir waren gerade auf dem Rückweg nach Drachten, da rief uns (auf Eva's Handy) unser Gitarrist Stephan an. Er und seine Freundin Anja seien auf dem Weg nach Ameland und suchten noch nach einer Übernachtungsmöglichkeit.
Zufällig hatten wir ja nun ein Boot.

Ebenfalls stolzer Bootsbesitzer wurde an diesem Wochenende unser Freund Andreas. Es war wirklich ein großer Zufall.
Er hatte sich schon einige Wochen vorher eine "Friendship 22" von einem deutschen Eigner in Naarden gekauft. Das Schiff wollte er an diesem Wochenende mit unserem Bassisten Werner ebenfalls nach Drachten überführen.
Werner hatte übrigens auch schon einmal mit einem Segelboot einen Liegeplatz in Drachten aber da hatten Andreas und wir beide kein Schiff.
Irgendwie schien das schlecht geplant gewesen zu sein.

Wir verabredeten uns für den Sonntag in Sneek.

Den Samstag verbrachten wir mit Stephan und Anja und fuhren am Sonntag mit dem Schiff nach Sneek.
Am Schiff stand zwar immer noch der Name "Kingfisher" aber ich hatte endlich den "Adenauer" am Heck.

Am späten Nachmittag kam dann auch die GITANA mit Andreas und Werner, die am Vortag von Naarden nach Stavoren gesegelt waren.

Wir verbrachten einen sehr schönen Abend zusammen.

Montag, den 20. Mai fuhren wir gemeinsam nach Drachten. Ein ereignisreiches langes Wochenende lag hinter uns.

Unser "neues" Schiff, eine "Hampton Safari Mk. II". Erworben bei "Yachtbemiddeling van der Veen" in Haskerdijken bei Heerenveen.
17. Mai: Meine ersten Fahrversuche. Daher der leicht gequälte Blick.
18. Mai: Vor der "Spoorbrug" in Akkrum.

Eva richtet sich ein.

Unsere ersten Gäste: Stephan und Anja, eigentlich auf dem Weg nach Ameland.

Anja genießt die Ruhe. Eva ist zufrieden.
Eva kennt noch nicht alle Ecken und Kanten des Schiffes und verletzte sich erst einmal. Die GITANA mit Andreas und Werner laufen ein.

 

Klar zum Anlegen!

Der stolze Skipper. Sneek: Eva, Werner & Andreas genießen die Maisonne.