
Viel zum saugen gab es nicht.

Alte "Drachtster Vaart"

"Rommelmarkt im Passantenhafen von Akkrum

Akkrum - alte Ortdurchfahrt

Der kleine Steiger in Terherne

"Schubverband Kameleon"

Terherne

Ortdurchfahrt in Balk

Balk - Frühstückspause

Auf der Luts

Schmale und
verwunschene Wasserwege

Bolsward
-am Wartesteiger vor der Blauwpoortsbrug

Bolswarder
Trekvaart

Leeuwarden
- Frieslands Hauptstadt

Leeuwarden
- Im Prinsentuin

Auf der
Dokkumer Ee |
Anmerkung: Viele
Informationen haben mittlerweile historischen Wert. Trotzdem
viel Freude daran, wie es "damals" so war.
Ein Auszug aus dem Törnbericht erschien in der Zeitschrift
"Wassersport im Westen" (Mai 1999).
1. Tag
Für einen möglichst gelungenen
Start in den Urlaub sollte man einen Fehler auf jeden Fall
vermeiden, nämlich den ersten Tag gleich als Marathon zu
beginnen.
Anders verhält es
sich natürlich, wenn Sie nur das Wochenende zur Verfügung haben
und mit dem (teuer) bezahlten Charterboot auch den Freitag
entsprechend nutzen wollen, da Sie das Schiff schließlich am
Sonntag schon wieder abgeben müssen.
Wir, das sind Eva, eine Frau aus
Fleisch und Blut, AVALON, eine Frau aus Polyester und laut
Abstammung von Shetland, sowie der Autor, haben immerhin neun
Tage Zeit und können es daher etwas ruhiger angehen lassen.
Ausgangspunkt unserer Reise soll
das friesische Drachten sein, von unserem heimatlichen
Münsterland in gut drei Stunden zu erreichen. Drachten
bezeichnet sich selber als „das grüne Herz im Grenzgebiet
zwischen Friesland, Groningen und Drenthe“ und ist mit ca. 43
000 Einwohnern zweitgrößter Ort in der Provinz mit den Seerosen
in der Flagge. Sein Entstehen verdankt es der Torfstecherei im
17. Jahrhundert. Heute ist Drachten urbanes Zentrum der Gemeinde
Smallingerland, gut zu erreichen über die A 7 Groningen –
Heerenveen.
Unser Heimathafen De Drait/Buitenstvallaat
liegt etwa 2 km außerhalb von Drachten und ist ein moderner
Marina mit ca. 1200 Liegeplätzen. Nun sollte man aber nicht
glauben, es ginge hier ähnlich zu wie z.B. in Enkhuizen, wo ein
Schiff nach dem anderen ein – und ausläuft. Ganz im Gegenteil.
Der Yachthafen wirkt eher beschaulich durch die etwas exponierte
Lage jenseits der Hauptfahrwasserrouten.
Neben den günstigen Liegeplatzgebühren, war dieses ein weiterer
Grund, hier unseren Heimathafen zu wählen. Andererseits findet
der Wassersportler auch eine ausgezeichnete Versorgung vor, als
da wären ein Zubehörshop, Toiletten und Duschen, Waschsalon,
Tankstelle für Benzin und Diesel, u.v.m. Hinzu kommt ein
Reparaturservice, der auch kurzfristig vorbeischaut, wenn am
Boot mal nichts mehr geht. Das ist nämlich keineswegs üblich,
denn wer schon einmal Probleme mit dem Motor gehabt hat, wird
sicherlich bestätigen können, dass man sich in der Regel auf
lange Wartezeiten einrichten muss. Das ist nicht als
Unhöflichkeit zu verstehen. Die Werften und Mechaniker sind
einfach voll ausgebucht. Haben Sie dazu noch ein „nicht so
gängiges“ Motorenmodell, dann kann der Urlaub auf dem Wasser
schon einmal beendet sein.
Daher wird unserem „Volvo Penta“ Außenborder immer besondere
Liebe zuteil, man kann schon sagen, „wir sprechen oft
miteinander“. Seitdem wir ihm ein Organ entfernen mussten,
nämlich den Choke, ist er verständlicherweise nicht mehr ganz so
startfreudig. So müssen wir jedes Mal die Motorhaube abnehmen
und den rudimentären Choke per Hand bedienen, was andere Skipper
öfter zu solchen Fragen veranlasst, wozu denn wohl das kleine
Bändchen wäre, das dort aus dem Motor schaut!?
Wir haben unser Boot aus der Box
geholt und an den „Boulevard“ gelegt, gegenüber der
umfangreichen Charterflotte von De Drait, allesamt moderne und
luxuriöse Motoryachten, auf denen auch wir unsere ersten
Erfahrungen gesammelt haben. Heute, am Freitag, ist Übergabetag,
entsprechend geschäftig geht es zu im Hafen. Währenddessen
beladen wir unsere knapp sechs Meter lange Shetland Family Four,
legen Landanschluss für unser Ladegerät („Volvo“ lächelt!) und
machen das Schiff insgesamt schon einmal fahrklar.
Viele Wassersportler aus Drachten
und Umgebung nutzen den sommerlichen Abend noch für einen kurzen
Feierabendtörn, indessen machen wir uns auf zur benachbarten
Yachtwerft Bolt, wo man eine Reihe von z. T. gut renovierten
klassischen schwedischen Motorbooten besichtigen und natürlich
auch kaufen kann. Nach einem Spaziergang entlang der Drachtster
Vaart, einem kaum noch genutzten Stichkanal, kehren wir zurück
zum Boot. Einige Chartercrews sind bereits unterwegs, andere
haben es sich auf den Achterdecks „ihrer“ Yachten bequem gemacht
und warten z. T. noch auf Nachzügler.
Gehaltvolle Innereien diverser Kühlschränke machen bereits die
Runde, so wird es Zeit, einmal den Inhalt unserer Kühlbox
genauer zu betrachten. Die Hafenkatze, die sich uns noch nicht
näher vorgestellt hat, besucht uns wieder einmal und spekuliert
auf mein „Broodje met Haring“, ich lasse mich diesbezüglich aber
nicht erweichen.
Langsam kehren auch die Spätausflügler zurück und bringen ihre
Boote wieder zu den angestammten Liegeplätzen. Ich werfe noch
einen Gulden in den Automaten für den Landanschluss, Eva ist
bereits in der Kajüte verschwunden, wo sie immer relativ schnell
von einem Dösanfall überrascht wird. Schließlich verhallen die
Gespräche unserer Nachbarn, die in gemütlicher Runde und in
freudiger Erwartung der kommenden Tage noch nicht ihre Koje
gefunden haben. Ich glaube, wir sind wieder zu Hause.
2. Tag
Wir haben Urlaub, die Kajüte ist
gemütlich und ansonsten wird uns auch nur der Geruch von
frischem Kaffee zum aufstehen veranlassen. Leider haben wir
diesen Service nicht bei uns an Bord. Ich erinnere mich an
Segeltörns mit einem Skipper, der jeden Morgen aus dem Bett fiel
und aus lauter Langeweile Kaffee kochte, da seine Crew noch
leicht komatös vor sich hin dämmerte.
So krame ich den Wasserkocher aus
der Backskiste und beginne selber mit der Zeremonie. Unsere 12
Volt Kaffeemaschine haben wir schon lange verbannt, denn die
hätten wir schon am gestrigen Abend anstellen müssen, da sie
nicht gerade die schnellste ist.
Die Reihen der Charterboote haben
sich weiter gelichtet und auch wir machen uns langsam bereit.
„Volvo“ springt uns geradezu an und wir fahren erst einmal zur
Tankstelle.
Mit der Renovierung unseres
Schiffes haben wir uns auch für einen größeren Tank
entschlossen, aber bei 53 Litern war Schluss, denn dieses Format
war gerade noch passend, um es in die Backskiste an Backbord
einzubauen, wobei der Fahrer an Steuerbord dieses Gewicht dann
ausgleichen würde. Denn neben dem Einbautank fanden wir noch
Platz für vier Reservekanister. Trotzdem sind wir etwas
hecklastig, da der Motor mit einem Gewicht von knapp über 90
Kilogramm auch nicht leicht zu nennen war.
Hinzu kommt das Gewicht der Batterie, die wir auch etwas größer
dimensioniert gekauft hatten, da bei langsamer Verdrängerfahrt,
und das ist die Regel auf Niederländischen Wasserwegen, die
Ladeleistung des Außenborders nicht ausreicht.
Daher gönnten wir uns noch ein kompaktes Ladegerät, das sich für
uns als eine der sinnvollsten Anschaffungen herausstellte, denn
der Energieverbrauch an Bord kann schon erheblich sein.
Damit das Boot trotzdem einmal schneller ins Gleiten kommt, so
braucht es nicht unbedingt Trimmklappen. Es ist völlig
ausreichend, wenn sich jemand so lange in die Kajüte legt und
ein wenig Gewicht macht. Auf dem kleinen Vordeck zu sitzen ist
übrigens zu gefährlich bei diesem Tempo.
Unser anvisiertes Tagesziel soll
Terherne (fries. Terhorne) sein. Die Verwendung von zwei
Ortsnamen erklärt sich durch die Tradition der streitbaren
Westfriesen, deren Sprache als zweite Landessprache anerkannt
ist.
Wir verlassen unseren Heimathafen
über den Zufahrtskanal Nieuwe Drait und biegen am Ende über
Backbord in die Smalle Ee ein. Boote, denen eine Durchfahrtshöhe
von 2.30 Meter ausreicht, können auch die Strecke Richtung
Dokkum befahren, doch dazu später einmal mehr. Nebenbei
begutachten wir die Bauarbeiten einer neuen Ferienanlage, die
man in dieser Form in fast jedem Ort findet. Stichwort ist hier
„Rekreatie“, ein Ausdruck, der Ihnen in verschiedenen
Wortkombinationen öfter begegnen wird und so viel meint wie
„Erholung“ und „Tourismus“, aber auch „Umweltschutz“ und
„Renaturierung“. Wenn auch einige Vorschriften nicht die Strenge
der Bodenseeverordnung haben, so wird doch auf einen gepflegten
Umgang mit seiner Mitwelt sehr viel Wert gelegt.
Unterdessen haben wir die Wijde Ee
erreicht. Am Hotel – Restaurant „le sicht“ hätten wir die
Möglichkeit in das Gebiet Alde Feanen, vielen besser bekannt als
Princenhof, einem ausgedehnten, wasserreichen Naturschutzgebiet,
einzubiegen.
Unsere Fahrt geht aber weiter Richtung Westen. Wir passieren
eine Schutzschleuse, die nur bei hohem Wasserstand geschlossen
wird und gelangen auf die Goengahuister Sloot. Für uns ist
dieser Kanal eine kleine Abkürzung, auch wenn wir es nicht eilig
haben. Aber man sollte nie die Betriebskosten aus den Augen
verlieren.
Einmal öffnet sich der Kanal kurz für einen kleinen See mit
Namen Modderige Bol (wer da wohl seine Erfahrungen gemacht hat?)
und schließlich erreichen wir die zweite Schutzschleuse und
befinden uns auf der Wijde of Peanster Ee, zusammen mit der
Sijtebuurster Ee schon ein Gewässer beträchtlichen Ausmaßes.
Entsprechend hoch ist der See auch von Segelbooten frequentiert,
vor allem an diesem Samstagmittag, mit stetiger Brise und
wolkenlosem Himmel.
Wir biegen ein in den Kanal
Richtung Akkrum, der seinen Namen mit jeder Krümmung ändert.
Noch so eine Eigenart. Dann treiben wir inmitten saftiger Wiesen
und kleiner Baumalleen bis zum Leppe Akwadukt, das erst 1997
fertig gestellt wurde und wo der Kanal über der Straße verläuft.
Dahinter ist noch ein Yachthafen im Bau, früher war hier
ebenfalls eine Charterbasis, deren Yachten wir auch schon einmal
ausprobiert haben. In der Regel ist vor der folgenden
Eisenbahnbrücke erst einmal Schluss, doch wir haben Glück und
schaffen zusammen mit dem Konvoi, der sich hier mittlerweile
angesammelt hat, noch die Durchfahrt.
Dahinter verbreitert sich das Gewässer ein wenig, was auch
angebracht ist, denn zwischen der Eisenbahnbrücke und der
nächsten beweglichen Brücke ist sozusagen ein Sammelbecken für
alle, die ihren Blutdruck ein wenig erhöhen möchten. Man kann
nicht sagen, hier herrsche Chaos, denn das möchten ja alle
tunlichst vermeiden. Es ist halt ein wenig eng für so viele
Schiffe, die zusammen vor zwei verschiedenen Brücken warten
müssen.
Die bewegliche Brücke mit Namen it
Weidlan wird von einer freundlichen Brückenwärterin zügig
geöffnet und wir fahren an der Peripherie von Akkrum entlang, da
die alte Ortsdurchfahrt leider stillgelegt wurde. In der
Gewässerkarte ist der Passantenhafen gar nicht vermerkt, ein
Schild am Kanal weist aber darauf hin.
Bei unserem ersten Besuch wollte ich rückwärts in die (zu große)
Box fahren, was uns den Ein- und Ausstieg erleichtern würde,
denn sonst quälen wir uns oft durch das kleine Vorluk. Dabei
blieb ich aber mit der Schraube im Schlamm stecken. Rechnen Sie
also nicht mit allzu viel Tiefgang in den Boxen. Der kleine
Passantenhafen ist jedoch idyllisch gelegen, Hafengebühren
werden meines Wissens nicht erhoben und mittlerweile ist auch
ein neues Gebäude errichtet worden, zum einen mit Toiletten und
Duschen, zum anderen hat sich dort der örtliche Verkehrsverein
etabliert. Der Hafen grenzt an eine größere Freifläche, wo heute
der „Rommelmarkt“, also ein Flohmarkt stattfindet.
Wir stecken mit dem Schiff
sozusagen mittendrin, verkneifen uns aber, ein Preisschild am
Rumpf anzubringen. So sichten wir erst einmal das hiesige
Angebot und gehen anschließend in den örtlichen Supermarkt, um
vergessene Vorräte zu ergänzen. Übrigens haben einige
Restaurants stimmungsvolle Terrassen an der alten
Ortsdurchfahrt. Dort kann man schon einige laue Sommerabende
genießen.
Wir legen wieder ab, dieses Mal
ohne im Schlamm hängenzubleiben und müssen kurz vor der nächsten
Brücke warten. Es senkt sich der obligatorische Holzschuh, wir
bezahlen unseren Obolus und sind nun auf der Meinesloot. Rechte
Hand ein Bungalowpark, linke Hand der Yachthafen Tusken de
Marren, ein mit ca. 400 Liegeplätzen recht großer Marina. Die
schönsten und begehrtesten Liegeplätze sind längst der Kade am
Fahrwasser. Hier kann man dem regen Schiffsverkehr zusehen und
findet eigentlich immer Bootsnachbarn für ein Gespräch über die
schönste Nebensache der Welt.
Die Meinesloot ist ein recht
breiter Kanal, entsprechend viele kreuzende Segler veranlassen
uns zur Slalomfahrt. Ob man überall seine „Lappen“ hochziehen
muss, ist mir im Moment noch ein kleines Geheimnis, wenigstens
kann ich die Manöver meiner Seglerkollegen einigermaßen im
Voraus deuten.
Das Dorf Terherne ist regelrecht
vom Wasser umzingelt, entsprechend vielfältig sind die
Freizeitmöglichkeiten rundherum. Über die Oude Zandsloot
gelangen wir mitten in den Ort und finden an Steuerbord einen
Passantensteiger. Hier haben leider nicht allzu viele Schiffe
Platz, daher ist man gut beraten, recht früh einzulaufen. Der
ausgewiesenen Passantenhafen, quasi gegenüber, ist doch etwas
trostlos und vor allem eng. An Liegegebühren müssen wir sieben
Gulden entrichten (fünf Gulden für das Boot und ein Gulden pro
Person). 5.35m Bootslänge sind zwar nicht immer bequem, dafür
aber preiswert. Landanschluss ist auch vorhanden, so können wir
exzessiv die Kühlbox betreiben bevor unser Aufschnitt Beine
bekommt.
Direkt am Passantensteiger ist
auch der VVV beheimatet und bietet u. a. Rundfahrten mit dem
Boot „Kameleon“ an. Das ist ein kleines offenes Boot mit vielen
Sitzmöglichkeiten und ein noch kleineres Boot mit Motor, was
ersteres vor sich herschiebt. Also ein Schubverband im Kleinen.
Da wir Terherne heute zum ersten Mal besuchen, beginnen wir mit
einem Landgang. Der Ort ist schnell durchquert und umrundet, wir
besuchen noch einen Trödelladen und ein Wassersportgeschäft und
machen es uns schließlich im Restaurant an der Brücke gemütlich.
3. Tag
„Volvo“ lächelt wieder einmal,
weist mich aber auf seinen großen Durst hin. Wir entschließen
uns daher für einen prophylaktischen Tankstopp am neuen
Wassersportzentrum Mid – Friesland und können notieren, dass
hier auch Sonntags geöffnet ist. Dann fädeln wir uns in den
Prinses Margriet Kanaal ein, direkt vor der Schutzschleuse zum
Sneeker Meer.
Diese Wasserautobahn ist immer
eine ruppige Angelegenheit für kleinere Schiffe. Es sind gar
nicht einmal die Berufsschiffe, die einen größeren Wellenschlag
verursachen, vielmehr die große Zahl an Stahlverdrängern, die
hier zur Höchstform aufzulaufen scheinen. Es wird oft gnadenlos
und mit wenig Abstand überholt, während wir von den Bug- und
Heckwellen fast ans Ufer geworfen werden, dessen Spundwände die
Wellen natürlich noch reflektieren.
Nun liegt aber das Sneeker Meer
vor uns, dessen nordwestlicher Teil für schnellere Motorboote
freigegeben ist. Gekennzeichnet ist die Strecke durch gelbe
Tonnen, beginnend nach der Schutzschleuse und endend kurz vor
dem Paviljoen Sneekermeer (Wer hier das Gas nicht zurücknimmt,
steht mit seinem Boot auf der Terrasse). Niederländer gehören in
der Regel zu den gemütlichen Bootsfahrern, doch heute sind eine
Reihe von Rennbootbesitzern unterwegs.
Es gibt schließlich nur wenige
Gewässer in Friesland, auf denen keine
Geschwindigkeitsbegrenzung herrscht, die ja ansonsten auf 6, 9,
und 12 Km/h limitiert ist. Dazu zählen neben dem Sneeker Meer
noch das Sloter Meer, Fluessen/Heeger Meer, Tjeukemeer und ein
kleiner Abschnitt auf dem Bergumer Meer. Auf einigen Seen
existiert noch eine beschränkte Erlaubnis für eine bestimmte
Zeit. Wer einmal so richtig „rasen“ will, der braucht in jedem
Fall einen Sportbootführerschein, nämlich für alle Schiffe, die
bauartbedingt schneller als 20 Km/h fahren können, unabhängig
von der Motorleistung. Nicht mehr notwendig ist die
Eintragsbescheinigung beim „Rijksdienst voor het Wegverkeer“, wo
man auch ein extra Kennzeichen erhielt.
Ein Gleiter möchte halt einmal
gleiten, das Sneeker Meer ist ohnehin nur unter Segeln richtig
zu genießen. Am Ende heißt es noch einmal „Augen offen halten“,
denn zwischen dem Paviljoen Sneekermeer und dem Starteiland
verkehren freifahrende Fähren, die auf den Freizeitskipper nicht
ganz so viel Rücksicht nehmen, abgesehen von ihrem
Vorfahrtsrecht.
Wir verlassen den Prinses Margriet
Kanaal, der bei Lemmer ins Ijsselmeer führt und biegen über
Steuerbord in die Houkesloot ein. Auch hier ist das
Schiffsaufkommen beträchtlich, denn dieser Kanal ist von Norden
kommend der Hauptzufahrtsweg nach Sneek. Über diese
Wassersportmetropole werde ich an anderer Stelle noch einmal
ausführlicher berichten. Wir möchten dieser schönen Stadt heute
nur einen Kurzbesuch abstatten, denn die Geschäfte haben ohnehin
geschlossen, was Eva zu der (rhetorischen) Frage veranlasste,
warum wir größere Orte immer nur am Wochenende anfahren würden?
Ich möchte nicht unbedingt das Klischee bedienen, dass Frauen
temporär in einen textilen Wahn verfallen können, aber ich habe
da so meine Erfahrungen, wenn diese Epidemie ausbricht.
Entlang der Houkesloot findet man
eine Vielzahl von Werften und Reparaturbetrieben, u. a. sind wir
hier auch nach Ersatzteilen für „Volvo“ fündig geworden.
Steuerbord konkurrieren schmucke Gärten um die Gunst der
Betrachter, die Häuser sind mit kleinen Kanälen verbunden und
die Schiffe der dort residierenden liegen am eigenen Anleger
direkt vor dem Haus. Dort wo die Houkesloot zum Zomerrak wird,
verbreitert sie sich ein wenig, beidseitig sind neue
Anlegemöglichkeiten entstanden, um den Andrang in der
Hauptsaison wenigstens ein wenig abfangen zu können, obwohl
Sneek schon reichlich mit Yachthäfen gesegnet ist.
Unser Konvoi zieht sich vor der
Oppenhuizerbrug ziehharmonikaartig zusammen und sammelt sich
noch einmal für die gemeinsame Ortsdurchfahrt. Eine blinkende
Tafel an der Brücke signalisiert uns, dass der Brückenwärter
noch auf den Linienbus warten muss, der hier Vorrang genießt.
Gleichzeitig zeigt uns Grün über Rot, dass wir die nächsten sein
werden, die einfahren können. Schließlich klappt die Brücke nach
oben und für drei Gulden, mit denen auch die Bedienung der
folgenden zwei Brücken bezahlt ist, tauchen wir in diese
quirlige Stadt ein.
Der Brückenwärter kann nun für
kurze Zeit wieder seinem Hobby nachgehen. Er bastelt nämlich
Knotentafeln, die er auch zum Verkauf anbietet.
Wer einmal Probleme mit seinem
Außenborder hat, der findet gleich an Backbord relativ schnelle
Hilfe bei der Firma Keikes, mit einem kleinen Anleger direkt vor
der Tür und gut zu erkennen an einem aufgeblasenen
Plastikaußenborder an der Hauswand.
|
Nach einigen hundert Metern, in
Sichtweite des Friesischen Schifffahrtsmuseums, ist die nächste
Brücke für unseren Konvoi bereits geöffnet worden. Wer noch
Einkäufe zu tätigen hat, der könnte nun an Steuerbord anlegen,
sofern er einen Platz bekommt, und im Supermarkt seine Vorräte
ergänzen. Eine weitere bequeme Einkaufsmöglichkeit, ohne langen
Fußmarsch und Transportproblemen, findet man auf dieser Route
einige Kilometer weiter in Ijlst. Früher gab es dort einen
Supermarkt direkt hinter der Brücke. Dort konnte man den
Einkaufswagen bis vor das Boot schieben. Dieser ist jetzt aber
ca. 200m weiter gezogen.
Schließlich ist das Wahrzeichen
von Sneek, das Waterpoort erreicht, Bestandteil der ehemaligen
Festungsmauer, heute ein kleines Museum mit einer Sammlung von
Rollschuhen.
(Wer sich also einmal die Inline –
Skates unserer Vorfahren betrachten möchte...?).
Hinter der gleichnamigen Brücke
haben sich bereits zahlreiche Yachten versammelt, die den
umgekehrten Weg fahren wollen. Hier wird heftig manövriert und
immer wieder finden sich einige Drängler, die anscheinend nicht
begreifen können, dass sie sich auf einem Schiff befinden und
nicht auf der A1 auf dem Weg zu einem dringenden Termin. Wir
machen erst einmal an der Geeuwekade fest und suchen uns einen
gemütlichen Platz, um unser Mittagessen nachzuholen. Wer
übrigens die Haltbarkeit seiner Wasserkarte bemängelt, der
sollte sich das eingeschweißte Exemplar zulegen, zwar ein wenig
teurer, dafür hält es auch mindestens die aufgedruckte
Geltungsdauer. Oftmals suggerieren eingetrocknete Kaffeeflecken,
hier wäre plötzlich ein neuer Ort entstanden, oder sie stehen
vor einer festen Brücke, die sie auf der Karte gar nicht finden
können, weil sie dort just eingerissen ist.
Wir fanden die Karte bei „Wams
Watersport“, die auch Sonntags geöffnet haben, unübersehbar
gelegen nahe des Waterpoorts.
Auf der Weiterfahrt begegnet uns
wieder das merkantile Bild von Yachtwerften und
Reparaturbetrieben, dann verbreitert sich der Kanal und heißt
nun Geeuw. Die nächste bewegliche Brücke stellt mit einer
Durchfahrtshöhe von drei Metern in geschlossenem Zustand für uns
kein Hindernis dar.
Der kleine Ort Ijlst ist schon in Sichtweite, doch dieses Mal
wollen wir nicht die übliche Durchfahrtsroute nehmen, sondern
biegen hinter dem Charterunternehmen Holiday Boating nach
Backbord in einen kleinen Kanal ein (Dort findet sich auch
besagter Supermarkt). Nun variiert unsere Durchfahrtshöhe je
nach Beladung um einige Zentimeter, abgesehen davon musste ich
mir von Eva den Kommentar gefallen lassen, warum ich dieses
„bescheuerte“ Ankerlicht gekauft hätte, wo wir doch ohnehin
schon vorschriftsmäßig beleuchtet seien.
Dieses Ankerlicht war
glücklicherweise klappbar und musste nicht einer friesischen
Brücke geopfert werden. Nur musste Eva dazu erst einmal auf
unser nicht sehr großzügiges Vordeck turnen. Laut Karte wäre die
erste Brücke 1.75m hoch, die zweite 1.95m. Ich verwechselte aber
beide Angaben, nahm die erste mit Schwung und wollte es bei der
zweiten „mal probieren“. Nun, wir konstatierten, dass unsere
Durchfahrtshöhe am heutigen Tag etwa 1.76m betrug und sich das
Ankerlicht auch heute noch am Schiff befindet.
Linke Hand befindet sich ein
kleiner Yachthafen, der wohl nur von den Einheimischen genutzt
wird, ansonsten hat man hier das Gefühl, den Anwohnern durch die
Gärten zu fahren. Auch hier finden wir botanische
Meisterleistungen, jeder möchte wohl einen kleinen Park sein
Eigen nennen.
Der Kanal schlängelt sich
Baumbewachsen an Ijlst vorbei und bietet noch die Entscheidung
über weitere Kanälchen wieder Richtung Sneek oder zum Prinses
Margriet Kanaal zu fahren. Wir gelangen über Het Zouw und
Wijnsllot zum Hauptfahrwasser Wijde Wijmets, das uns nach
Woudsend bringen wird. Schnurgerade zieht sich der Kanal durch
die Wiesen und unsere Fahrt wird nur in Osingahuizen durch die
bewegliche Brücke kurz unterbrochen. Etwas später folgt eine
Kreuzung, die etwas unübersichtlich ist und wo fast immer reger
Schiffsverkehr herrscht. Denn wir kreuzen hier den Johan Friso
Kanaal, auch Jeltesloot genannt. Diesen Wasserweg nutzen zumeist
die Segler, um schnell zum Heeger Meer zu kommen, respektive
andere Wassersportler, um Sneek, Heech oder Woudsend einen
Besuch abzustatten. Die Jelteslootbrug gehört daher auch zu den
am meisten frequentierten Bauwerken in dieser Gegend.
Wie nicht anders zu erwarten war,
ist auch in Woudsend fast alles auf dem Wasser und die
Basculebrug wird pausenlos bedient. Vor unserem Bug wird sie
zwar gerade wieder zugeklappt, aber die verbleibenden 2.50m
reichen uns bekanntlich aus. Dahinter werden wir wieder zur
Slalomfahrt veranlasst, denn auch die Segelschule an der alten
Holzmühle „De Jager“ sprüht vor Aktivität. Den Kurs der Jollen
im Voraus abzuschätzen würde allerdings zu einer neuen
Chaostheorie führen, denn die Probanden haben fast nur einen
Blick für ihr Boot und kaum für den restlichen Schiffsverkehr.
Nun ist das Sloter Meer erreicht
und wir wählen an der Fahrwassertrennungstonne den Kurs nach
Balk. Diese Mal ersparen wir uns die Gleitfahrt, denn auch hier
wird ausgiebig gesegelt.
Wer Balk vom Sloter Meer kommend
anfährt, der sollte sich, vor allem mit tiefergehenden Booten,
möglichst an den Tonnenstrich halten. Sie wären sonst nicht die
erste Crew, die wichtige Bordvorräte für ein Abschleppmanöver
opfern müsste. Ich habe es einige Male erlebt, dass gerade
Segelboote aus der Betonnung gerieten, die vor der Einfahrt ihre
Segel bergen wollten, dazu noch mit dem oftmals stark wehenden
Westwind zu kämpfen hatten. Schließlich wurden sie von dem
schlammigen Untergrund unangenehm abgebremst und hatten mit
ihrer zumeist geringeren Motorisierung keine Möglichkeit, sich
selbst aus dieser misslichen Lage zu befreien. Aber in
Sichtweite des Yachthafens an der Mündung der Luts finden sich
schnell einige freundliche Helfer, die versuchen werden, sie
wieder zu befreien. Allerdings sollte man sich darauf nicht in
jedem Fall verlassen.
Wir laufen den Yachthafen Lutsmond
(Mündung der Luts) an, wo wir mit unserer knapp sechs Meter
langen Shetland Family Four auch zur nun beginnenden Hauptsaison
im Mai noch einen Liegeplatz finden. Wir wählen den Steiger
direkt am Fluss, denn hier ist es durch den regen Schiffsverkehr
interessanter, wenn auch etwas unruhiger. Letzteres relativiert
sich dadurch, dass man schön in den Schlaf geschaukelt wird.
Mit unserem kleinen Boot sind wir
ganz besonders auf die Infrastruktur der Yachthäfen angewiesen
und so haben wir mit sanitären Einrichtungen und Landanschluss
unseren Minimalbedarf schon gedeckt.
Natürlich findet man auch sehr
schöne Liegeplätze im Ort, der noch ca. einen Kilometer entfernt
ist. Wer hier seine Bordvorräte ergänzen möchte, der entdeckt
nahe der ersten (festen) Brücke Supermarkt und Bäcker, für
abendliche Aktivitäten ist man von der Snackbar über den
„Chinesen“ bis zur Pizzeria ebenfalls gut versorgt.
Der Ortskern von Balk drängt zum
Wasser hin, wo wir die alte Bausubstanz aus der Blütezeit des
Dorfes im 18. Jahrhundert mit reich verzierten Treppen- und
Halsgiebeln bewundern können. Damals gelangte man vor allem
durch den Butterhandel zu Wohlstand und verdankt dieser Zeit
auch sein prachtvolles Rathaus (1615) mit einer hohen Freitreppe
und Wappentragenden Löwen.
Möchten sie Ausflüge planen, so
hilft ihnen der Verkehrsverein gerne weiter, der seinen Sitz
ebenfalls an der ersten Brücke hat. Auch ein Wassersportgeschäft
liegt in unmittelbarer Nähe, mit einem großen Angebot an
gebrauchtem Equipment. Das schont bekanntlich die Bordkasse.
Wir haben dann Balk auch ausgiebig
genossen und waren recht froh über den Fußmarsch entlang der
Luts zurück zum Yachthafen.
4. Tag
So legen wir am nächsten Morgen
auch recht spät ab. Über dem Sloter Meer hat sich der
Morgennebel gelichtet, die ersten Boote fahren wieder hinaus,
viele davon jugendliche Jollensegler, die ihre Unterkunft in den
vielen umgebauten Bauernhäusern gefunden haben, direkt am Wasser
gelegen. Wir wollen heute versuchen, das Gaasterland zu
durchqueren.
Auch der Hafenmeister ist heute
spät dran, überholt uns grüßend mit seiner „Fiets“, während wir
die Luts hochtuckern. Er muss noch Liegegeld kassieren, bei den
Anlegern im Ort. Kurz vor Balk haben sich an Backbord eine
Reihe von Charterfirmen niedergelassen, die man sich aus keinem,
am Wasser gelegenen Ort mehr wegdenken könnte. Auch wenn so
viele Gemeinden die Zeit der Hanse als ihre merkantile Hochphase
ansehen, so hat sich doch heute die Tourismusbranche als einer
der wirtschaftlich bedeutendsten Zweige etabliert.
Nach der ersten festen Brücke mit
einer Durchfahrtshöhe von 2.25m folgen die beiden beweglichen
Exemplare. Wir machen am kleinen Wartesteiger fest und nach
unserem akustischen Ankündigungssignal kommt sogleich ein
Brückenwärter von irgendwoher und kurbelt seinen Arbeitsplatz
gen Himmel. Er scheint erfreut über diese Abwechslung, denn
sogleich gesellen sich auch einige Bekannte dazu. Mit dem
Fahrrad radelt er dann zur nächsten Brücke und wiederholt den
Vorgang. Mit 2.50 Gulden entlohnen wir diese Mühe gerne.
Nun steht uns das Gaasterland
offen, wir machen jedoch erst einmal an einem „Straßenschild“
fest, in Ermangelung anderer Möglichkeiten, um unser Frühstück
nachzuholen.
Unser heutiges Tagesziel soll
Workum sein und da das Wetter es gut mit uns meint, könnten wir
somit auch riskieren, das Heeger Meer bzw. Fluessen zu befahren,
ohne unsere Shetland auf Materialtauglichkeit zu prüfen. Denn ab
5 bft. wird es mehr als ungemütlich, es sei denn, sie wollen
ihre Inneneinrichtung neu sortieren.
Wir tauchen aber zuerst einmal ein
in die Ruhe eines ausgedehnten Waldgebietes, das in Friesland
selten zu finden ist. Ein Stück des Weges begleitet uns noch die
Straße von Balk nach Koudum, dann sind wir allein auf diesem
schmalen Fluss, eingebettet in dichtem Grün. Äste und Zweige
hängen oft tief über das Wasser, die Ufer sind vielerorts noch
natürlichen Ursprungs. Kleine Stege bieten uns eine Rast, laden
zum verweilen ein oder zur Wanderung durch die Starnuman bossen.
Aus der Ferne erklingt Musik, beim näher kommen entdecken wir ein
Lager von Zigeunern, deren Fröhlichkeit zum Glück auch dunkle
Jahrhunderte überdauert hat.
Hinter dem Landhaus Kippenberg
ändert die Luts ihren Namen in Van Swinderenvaart und wir werden
in einen kleinen See entlassen. Hier hat eine Gruppe von
Jollenseglern einen idyllischen Platz gefunden und ihre Zelte
aufgeschlagen. Langsam überqueren wir das neu entdeckte Gewässer
und haben etwas Mühe den Beginn der Rijstervaart zu finden, die
sogleich im rechten Winkel über Steuerbord abknickt. Hier und da
passieren wir Bauernhäuser und kleine Brücken, selten begegnen
wir anderen Booten und wenn, dann zumeist einheimische Bauern,
die auf diese Art natürlich auch ihre Felder erreichen können.
Mit erreichen der Waldgrenze
empfängt uns wieder das Bild mit Wiesen, Kühen und Schafen, das
so typisch für diese Region ist. Ein wenig fahren wir noch
„durch“ die Wiesen, bis die Rijstervaart sich öffnet und wir uns
auf der Oud-Karre wieder finden.
Nimmt man es mit der
niederländischen bzw. friesischen Eigenart der ständigen
Umbenennungen nicht so genau, dann könnte man auch sagen, wir
sind nun am westlichen Ende des Heeger Meeres. Denn die
Oud-Karre heißt ein paar Wellen weiter schon wieder De Oorden,
mit der betonnten Fahrrinne von Heek nach Stavoren, die fast
immer stark frequentiert wird. Wir laufen erst einmal den
Yachthafen De Kuilart an, um die dortige Tankstelle anzufahren.
De Kuilart ist mehr als nur ein
Yachthafen und präsentiert sich mittlerweile als
Multi-Ferienanlage. Nahe bei liegt der Ort Koudum, einigen
Wassersportlern vielleicht bekannt als Heimathafen von Friesland
Boating. Sie können den Ort natürlich auch mit dem Boot
erreichen, sofern sie mit einer Durchfahrtshöhe von 2.65m
auskommen. Für uns ging es aber weiter Richtung Fluessen und
Heeger Meer.
Wenn wir mit einem Segelboot
unterwegs sind, ist hier das ideale Revier, um längere Schläge
zu machen, will man nicht unbedingt zum Ijsselmeer. Mit
Gaastmeer, Heeg, Woudsend und Elahuizen hat man schnell einen
Platz für die Nacht, oder für schlechtes Wetter gefunden, dazu
natürlich den Komfort moderner Marinas.
Möchte man seinen Abend abseits
vielbevölkerter Orte verbringen, dann bieten sich die vier im
Heeger Meer gelegenen Inseln an, allesamt mit
Anlegemöglichkeiten, gepflegt durch die Vereinigung Marrekrite.
Beim ansteuern sollte jedoch ein genauer Blick in die Karte
geworfen werden, denn es gibt einige Untiefen rund um die
Inseln.
Als Motorbootfahrer genießen wir
noch einen weiteren Vorteil dieses Gewässers. Hier herrscht
nämlich ebenfalls keine Geschwindigkeitsbegrenzung und wir
können einmal wieder in Gleitfahrt gehen. Bei herrlichem Wetter
und ruhigem Wasser ist das ein ausgesprochenes Vergnügen, sofern
man den Sicherheitsabstand zu anderen Booten möglichst großzügig
bemißt. Gerade Segler sind bei Flaute sehr empfindlich, wenn
eine Welle ihre geringe Fahrt völlig zum erliegen bringt.
Auf Höhe der kleinen Insel
Langehoekspolle fädeln wir uns wieder in das betonnte Fahrwasser
ein, lassen das Dorf Gaastmeer Steuerbord liegen und gelangen in
die Inthiema Sloot (Zu diesem Namen verkneife ich mir eine
etymologisch unkorrekte Übersetzung!).
Auf dem Weg nach Workum überqueren
wir noch zwei kleinere Seen und erreichen schließlich ein
kleines Nadelöhr in Form einer Eisenbahnbrücke. Hier orientieren
sich die Öffnungszeiten natürlich am Fahrplan der
Niederländischen Staatsbahn. Haben sie keine Angst vor dieser
Art der Brücken, aber Respekt. Einmal wären wir fast darin
steckengeblieben, weil der Bootskonvoi vor uns sich im engen
Fahrwasser ein wenig verknotete, die Brücke aber fahrplanmäßig
schließen musste. Ich hatte den ersten Hinweis über Lautsprecher
nicht wahrgenommen, der ankündigte, dass bis zur
Brückenschließung noch eine Minute vergehen würde. Hinzu kam
noch, jenes Bauwerk war ein Drehbrücke, die nun langsam auf
unser Schiff zukam, denn der Brückenwärter hieß „Fernbedienung“.
Das kann schon mal die Flybridge oder den Mast kosten.
Glücklicherweise hatten die Schiffe hinter uns bereits
aufgestoppt und ich konnte mit Maschine Vollgas zurück dem
nahenden Unheil entgehen.
Die Brücke vor Workum stand
jedoch offen und wurde von richtigen Menschen bedient. Dahinter
heißt es allerdings „Wahrschau“, denn es folgt eine dieser
berüchtigten Kreuzungen, wo jeder Skipper woanders hin möchte.
Voraus verläuft die Ortsdurchfahrt, die schließlich zum
Ijsselmeer führt, entsprechend hoch ist dort der Schiffsverkehr.
Backbord findet man den Workumer Yachthafen und die Möglichkeit
quasi um Workum herumzufahren, sofern 2m Durchfahrtshöhe in
Ordnung gehen. An Steuerbord liegt die Trekvaart van Workum naar
Bolsward, hinter ihnen möchten auch noch andere Boote diese
Brücke passieren und neben sich hat man den Pulk, deren
Durchfahrt noch nicht freigegeben ist. Wir können hier aber ganz
gut durchwieseln, da ein Außenborder etwas manövrierfreundlicher
ist. Die folgende bewegliche Brücke mit einer Höhe von 2.40m in
geschlossenem Zustand stellt für uns kein Hindernis dar.
Steuerbord hat die Gemeinde eine Reihe freier Liegeplätze
eingerichtet, Backbord liegt der Yachthafen Bouwsma, ein
ruhiger, komfortabler Binnenhafen mit allen Einrichtungen. Unser
Ziel ist aber der Hafen von Schaap Jachtcharter“, den wir nach
einem Gulden Obolus für die folgende Brücke erreicht haben.
Workum ist ebenfalls ein sehr
lebhafter Ort und gleichermaßen ein Paradies für Surfer und
Camper. Sie finden hier wunderschöne Fassaden und monumentale
Gebäude, wie die Sankt Gertrudiskirche, die Stadtwaage und das
Rathaus. Die ideale Lage am Ijsselmeer, der ehemaligen Zuidersee,
ließ früher den Handel und die Fischerei erblühen und verhalf
Workum zu großem Wohlstand. In der Saison finden hier eine ganze
Reihe von Aktivitäten statt, erkundigen sie sich daher beim
örtlichen VVV. Wir gerieten mitten in die „Elfstedentocht“ per
Fahrrad und es war unglaublich, wie viele Menschen daran
teilnahmen.
Während sich die schwitzenden Leiber durch das Nadelöhr der
Absperrungen quälten, erfreuten wir uns an dieser sportlichen
Veranstaltung, sowie an einigen gut gekühlten „großen Bieren“
(ohne Schaum). Der Besuch einer Pizzeria lies uns zuletzt die
Entscheidung treffen, den Heimweg etwas großzügiger zu
gestalten, denn es gab wieder einmal reichlich Arbeit für die
organische Verbrennungsmaschine.
5. Tag
Wenn sie in Friesland einmal nicht
mit dem Boot fahren wollen, aber trotzdem zu einer weiter
entfernten Besichtigungstour starten möchten, dann bietet sich
das gut ausgebaute Netz von Busverbindungen an. Denn nur wenige
Orte sind durch die Bahn verbunden, dazu gehört auch Workum,
gelegen an der Strecke Sneek – Stavoren. In Stavoren hat man
eine direkte Verbindung zur Fähre, die einen auf die „andere
Seite“ des Ijsselmeeres bringt, nämlich nach Enkhuizen. Wer
diese Reise einmal plant, der sollte und wird wahrscheinlich
auch das Zuiderseemuseum besuchen. Dazu an anderer Stelle einmal
mehr.
Unser Ausflug geht aber heute in
die andere Richtung und zwar zurück nach Sneek. Das
Pfingstwochenende ist vorüber, die Geschäfte wieder geöffnet,
das bedeutet „Extrem –Shopping“! Ausgerechnet heute sind es
ungefähr 30 Grad, dazu hat mich im tiefen Wald des Gaasterlandes
noch irgendein mutiertes Insekt in die Hand gestochen, gegen das
mein Immunsystem auf Hochtouren läuft. Unterdessen kündigt sich
bei Eva eine Sonnenallergie an und so schleppen wir uns, in
Sneek angekommen, erst einmal in die nächste Apotheke. Meine
angehende Pharmazeutin weiß, was uns gut tun wird und leicht
gedopt erforschen wir die Angebote am heutigen Markttag. Am
Nachmittag besuchen wir auch das Schifffahrtsmuseum, wo neben der
glorreichen maritimen Vergangenheit auch viele Exponate zum
Thema Wintersport ausgestellt sind. Denn was soll man mit all
dem Wasser machen, wenn es einmal gefroren ist? Zu besichtigen
ist dort auch eine „Oudheitskamer“, die das häusliche Leben
vergangener Jahrhunderte dokumentiert. Das Museum ist in jedem
Fall einen Besuch Wert und wird mit viel Liebe zum Detail immer
wieder ergänzt. Schließlich wollten wir auch noch das
Modelleisenbahnmuseum besuchen, auch wenn wir zu deren
Geschichte weniger Affinität besitzen. Dieses kleine Museum ist
etwas schwierig zu finden, es befindet sich am Kleinzand 145, an
der alten Ortsdurchfahrt. Entweder durchfragen, oder einen
Stadtplan aus dem Automaten am VVV ziehen. Wir sind dort sehr
freundlich empfangen worden und es wurden alle möglichen Züge
für uns in Bewegung gesetzt.
Zurück an unserem Liegeplatz bei
Schaap Jachtcharter erwartete uns dann eine seltsame Prozession.
Ich hatte am Abend zuvor eine angetrunkene Dose Limonade offen
in eine Backskiste gestellt. Die Kundschafter des nahen
Ameisenlagers schienen dieses wohl gewittert zu haben. Von deren
Nest ging der Weg über den Steg, am Poller hoch, über die Leine
zur Klampe, herunter auf den Decksboden, schließlich durch ein
Lüftungsgitter zum Objekt der Begierde. Es hat noch Wochen
gedauert, bis wir den letzten Patrouillen von Bord bekommen
haben.
Am Abend erwartete uns noch ein
Schauspiel anderer Art. Ein Segelboot wollte in eine der Boxen
neben uns einlaufen, die Crew war klar zum anlegen, der Skipper
fuhr umsichtig und im richtigen Winkel, dazu war noch reichlich
Platz. Es wäre sicherlich ein perfektes Manöver geworden, wäre
der Mast nicht in einer Baumkrone hängen geblieben. Der
widerborstige Ast brach ab und krachte auf das Deck, der Mann an
der Vorleine wurde fast Opfer seines eigenen Beharrungseffektes
und ging beinahe über Bord und das Schiff lag quer im Kanal. Sie
nahmen es nach dem ersten Schrecken mit Humor.
6. Tag
Irgendwie werden wir dieses
„Phantomkribbeln“ nicht los bei dem Gedanken an unsere
insektoiden Besucher, die nur danach streben, unsere Vorräte zu
erobern. So nutzen wir ausgiebig die hervorragenden sanitären
Einrichtungen dieses Hafens, bis die Haut Falten wirft.
Gegen 13 Uhr legen wir ab und
werden sicherlich noch einmal wiederkommen, wobei es auch nicht
unser erster Besuch gewesen ist. An der Brücke bekommen wir
sofort Durchfahrt, obwohl wir das einzige Boot sind, das davor
wartet. Eva hat immer noch Tendenzen zum Kammerjäger und räumt
die Kajüte von innen nach außen. Das sich nun das Bettzeug in
der Plicht befindet, erheitert nicht nur die Brückenwärter. Ab
und an gibt sie Laute von sich, die ich nicht als Äußerungen der
Erheiterung deuten kann. Jede neu entdeckte vergessene Ameise
hat eine Steigerung der „Kreischfrequenz“ zur Folge.
Wir biegen ein in die Trekvaart
van Workum naar Bolsward, womit unser Ziel schon charakterisiert
ist. Vor uns liegen knapp 12 Kilometer eines wunderschönen
Kanals, vorbei an den beiden nostalgischen Dörfern Parrega und
Tjerkwerd, jeweils mit beweglicher Brücke, wie es sich für einen
Ort gehört. Man sollte diese Strecke unbedingt einmal befahren
haben, ebenso die anschließende Bolswardervaart, von Bolsward
nach Ijlst laufend. Hier kommt man auch mit großen Yachten noch
recht problemlos durch, befindet sich aber auf Wasserwegen,
deren Charme die entspannte Ursprünglichkeit friesischer
Lebensart widerspiegelt.
Ich denke kurz zurück an das
Modelleisenbahnmuseum, das wir gestern besucht haben. Ich
glaube, ich würde meine Modellandschaft dieser Beschaulichkeit
nachempfinden. Ein schilfgesäumter Kanal, der sich durch grüne
Wiesen zieht, bewohnt von schwarz-weißen Kühen und blökenden
Schafen. Hier und da ein reetgedecktes Bauernhaus mit gepflegtem
Garten und einem Bootsanleger vor dem Anwesen, von dem aus wir
sonntags einen Ausflug machen. Fahrradfahrer begleiten uns ein
Stück des Weges und wir gedenken all den Menschen, die diese
Kanäle einst mit Mühen gegraben haben. Die Hebebrücken wären
alle frisch gestrichen und stolz die Brückenwärter, die jeder
kennt im Dorf. Kleine Häfen würde ich anlegen, mit Schiffen
aller Art und aller Zeiten. Am Hafen dreht eine prachtvolle
Windmühle ihre Flügel durch den immerwährenden Wind, pumpt
unermüdlich das Wasser aus den Poldern und freut sich an jedem
Besuch, der ihre Arbeit durch sein Hier sein belohnt. Kirchen
reckten ihre Türme in den Himmel, mahnend an die Demut jedweder
Schöpfung.
Ein Schrei weckt mich auf...!
Eva hat wieder ein Tier mit
mehreren Beinen entdeckt. Ich schlage ihr vor, sie solle eine
neue Mannschaftsliste aufstellen, damit wir wissen, wer abends
zum Essen bleibt.
Die alte Hansestadt Bolsward ist
erreicht, ursprünglich entstanden an der Middelzee und seit 1455
mit eigenem Stadtrecht. Die bewegliche Autobahnbrücke (!) können
wir „unterfahren“ und befinden uns nun im Kruiswater, einer Art
Hafenbecken. Direkt an Steuerbord beginnen die
Passantenliegeplätze. Dort steht auch ein Sanitärcontainer und
es besteht die Möglichkeit, Frischwasser zu bunkern. Weitere
Liegemöglichkeiten findet man noch, fährt man weiter über
Steuerbord in die Stadtgracht. Das ist allerdings eine Sackgasse
und man sollte als nicht so erfahrener Crew schon überlegen, wie
man dort am nächsten Morgen wieder herauskommt. An Backbord,
dort wo die Ortsdurchfahrt beginnt, finden sich ebenfalls noch
Anleger. Hinter Bolsward ist für alle Schiffe höher als 2.50m
aber Schluss. Wir legen aus praktischen Gründen natürlich am
Sanitärgebäude an, nur gibt es leider keinen Strom.
Unser aktuelles Problem ist aber
ein ganz anderes: „Volvo“ spinnt! Einer von seinen drei
Zylindern hat irgendwie Hustenanfälle und das schon temporär
seit Koudum. Wir haben es schon mit gutem Zureden, neuen
Zündkerzen und vielerlei Säuberungsaktionen versucht, können den
Fehler aber nicht lokalisieren. Ein Blick in den „Almanak“
verrät uns zwar einen Reparaturservice, der hat aber von
Außenbordmotoren gar keine Ahnung. Dort telefoniert man aber mit
einem Kollegen, der zum Boot kommen würde, um sich die Sache
einmal anzusehen. Der kam dann auch und ich glaube er war
Landwirt, aber deshalb in Bezug auf Motoren nicht weniger
kompetent. Eva war bereits Richtung Supermarkt verschwunden und
so versuchte ich mich zusammen mit einem Friesen, der immer
wieder in seine Mundart verfiel, einen bockigen 70 PS Motor zu
reparieren. Als der Friese dann nach einiger Hantiererei sagte,
ich solle nun den Motor einmal starten, tat ich dieses auch. Er
unterschätzte dabei die Kraft der Schwungscheibe, die Folge war
ein großes Loch in seiner Hose (zerfetzt klingt zu martialisch!)
und ein kleineres in seinem Bein. Endlich konnte ich unseren
„Erste Hilfe Koffer“ ausprobieren, der bislang noch so
jungfräulich dalag.
Dann rissen wir erst einmal
gemeinsam eine Dose Bier auf. Nun, „Volvo“ ging es anschließend
wieder besser, uns auch, bis er kurz hinter Wergea wieder
launisch wurde. Vielleicht ist „Er“ ja auch eine „Sie“ und hat
diese berüchtigten hormonellen Schwankungen? Dazu aber später.
Auch Bolsward besuchten wir nicht
zum ersten Mal. Ist man mit einer größeren Crew unterwegs, hat
man zwar oft eine Menge Spaß, ist aber kaum in der Lage, einen
Ort intensiv zu erleben. Oftmals „reduzieren“ sich solche
Landgänge auf die nächstgelegene Kneipe, was sicherlich auch
nicht zu verachten ist. Wer es hier auf die Spitze treiben
möchte, der kann auch die Distilleerderij Sonnema – Plantinga
besuchen, wo der Sonnema – Beerenburger gebrannt wird. Das ist
ein Schnaps aus 71 Kräutern, die Basis ist Jenever (Letzteres
ist etwas für Beckenrandschwimmer!). Nach der Besichtigung,
möglich von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 – 15.30
Uhr, sowie freitags von 10 – 12 Uhr, sollte man sich nicht mehr
allzu viel vornehmen. Übrigens zu finden an der Stoombootkade 12,
direkt an der Ortsdurchfahrt, nahe vom Kruiswater. Gestandene
Brauereibesucher können auch bei der Friese Bierbrouwerij
vorbeischauen, wo Us Heit entsteht. Das bekommen sie auch in
fast jeder Kneipe.
Gegen Abend erscheint der
Hafenmeister, wir bezahlen 4.25 Gulden (!) Liegegebühren und
bekommen dazu noch ein mehrsprachiges Heft mit touristischen
Informationen über die Stadt. Beim anschließenden Rundgang
schauen wir uns auch De Broerekerk an, eine ehemalige
Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert, die im Jahre 1980 leider
ein Raub der Flammen geworden ist. Die zwischenzeitlich
restaurierte Ruine wirkt heute wie ein Fremdkörper in diesem
lebendigen, von Grachten durchzogenen Ort.
7. Tag
Für den heutigen Tag haben wir uns
die Bolswarder Trekvaart vorgenommen, die wir eigentlich einmal
bei schönem Wetter befahren wollten. Der Himmel ist jedoch
bewölkt und ab und zu fällt etwas Regen. Irgendwie ist es
gestern etwas später geworden und uns gelüstet nach Fisch, da
unser Mineralstoffhaushalt ins Wanken geraten ist. Der Verkäufer
gratuliert mir in bestem Friesisch, da ich der erste in Bolsward
wäre, der den „Hollandse Nieuwe“ gekauft hätte. So haben wir den
Hering, der gestern noch seine Bahnen in der Nordsee zog, auch
sichtlich genossen. So weit zum Frühstück.
Nach dem Ablegen fuhren wir in die
Stadtgracht ein und machten an einem kleinen Wartesteiger vor
der Blauwpoortsbrug fest. Eva organisierte an der nahe gelegenen
Tankstelle noch ein paar Kanister Benzin, während ich mich auf
die Suche nach dem Brückenwärter machte, der mir kurze Zeit
später schon entgegengeradelt kommt. Er bedient nämlich
insgesamt drei Brücken und muss ab und zu einmal nachsehen, ob
von Norden jemand in die Stadt einfahren will. Bei der
Durchfahrt werde ich auf eine steinerne Tafel aufmerksam, die
mich an einen unsäglichen Abschnitt deutscher Vergangenheit
erinnert. Auch wenn man in den Niederlanden mit Mahnmalen dieser
und anderer Art eher bescheiden umgeht, vielleicht auch aus
Rücksichtnahme, so sollten wir uns dieser Vergangenheit stets
bewusst sein.
Wir sind heute das einzige Schiff,
das die Stadtssingelgracht befährt, was für den fleißigen
Brückenwärter aber kein Problem darstellt. Gemütlich fährt er
neben uns her, trifft an der nächsten Brücke einige Bekannte,
ebenso an der folgenden und wahrscheinlich wird über das Wetter
geredet. Nach der St. Jansbrug sind wir seiner Obhut entlassen
und werden grüßend verabschiedet. Ein kurzes Stück begleiten uns
noch die Ausläufer von Bolsward, dann sind wir allein auf
unserem Weg nach Leeuwarden, der Hauptstadt der Friesen.
Diese Region hat ebenfalls ein
vielfältiges, aber seltener befahrenes Wassernetz, da die festen
Brücken jeweils das Limit setzen. Sie werden hier kaum
Charterboote treffen, höchstens einmal Schiffe z.B. vom Typ „Doerak“
oder englische Narrow – Boats mit entsprechend geringer
Durchfahrtshöhe. Wir erreichen die Abzweigung der Harlingervaart,
eine Route, die wir uns für einen späteren Zeitpunkt aufgehoben
haben und direkt zu dieser schönen Stadt an der Nordsee führt.
Die Bolswardervaart, auch Grutte Pier Route genannt, nach einem
friesischen Volkshelden, hat im weiteren Verlauf eher den
Charakter eines Flusses, der mit sich und der Welt zufrieden in
seinem Bett liegt, erfreut über jedes Schiff, das seine
Oberfläche sanft kräuselt. Die Landschaft bietet das gewohnte
Bild von Wiesen und Feldern bis zum Horizont, in der Ferne die
Spitzen von Kirchtürmen irgendwelcher Ansiedlungen. Kurz
wechselt die Perspektive bei der Durchfahrt durch die kleine
Ortschaft Burgwerd und nach circa drei Kilometern ist Wommels
erreicht, das einen beschaulichen Passantenhafen besitzt. Ich
gebe kurz Signal und erschrecke mich selber, denn ich habe das
Gefühl, ich würde den Ort aus dem Dornröschenschlaf wecken. Eva
steckt ihren Kopf aus der Vorluke, schaut etwas verständnislos
und scheint wohl derselben Ansicht zu sein. Schon erscheint der
Brückenwärter und wir bekommen freie Durchfahrt, nachdem wir
zwei Gulden in seinen „Klompen“ geworfen haben. Weiter geht die
langsame Fahrt nach Norden, hier und da zweigen kleine Kanäle
ab, die aber auch für uns nicht mehr befahrbar sind. Dort
tummeln sich vor allem Kanufahrer und die Strecken sind extra
ausgewiesen für diese Sportart.
Bei Easterlittens kreuzt die
Franekerfahrt und man hätte hier die Möglichkeit zum einen die
„Sternenstadt mit Atmosphäre“ zu besuchen, so die
Selbstbeschreibung Franeckers. Zum anderen führt dieser Kanal
zurück nach Sneek und erreicht die Stadt in der Nähe des
Bahnhofs. Doch spätestens dort wäre auch für uns die Fahrt zu
Ende, außer, wir würden die Windschutzscheibe demontieren.
An der folgenden und letzten beweglichen Brücke in Baerd hat der
zuständige „Brugwachter“ seine ganze Familie versammelt,
inklusive einen Teil seiner Verwandtschaft und wir scheinen
genau im Richtigen Moment gekommen zu sein. Denn er erklärt den
Umstehenden gerade die Bedienung der Brücke sowie die Handhabung
des Holzschuhs. Letzteres erfordert einiges an Übung, was auch
sein Nachwuchs feststellen muss. Eva hat Mühe, den wild
schwingenden Schuh zu erfassen, ich stoppe auf, damit es nicht
noch Beulen an Boot und Crew gibt. Trotzdem haben wir uns
gemeinsam köstlich amüsiert.
Wer zwischendurch einmal anlegen
möchte, der findet auch außerhalb der Dörfer einige
Möglichkeiten. Exemplarisch sei hier ein Liegeplatz genannt, der
auch von der Vereinigung „De Marrekrite“ gepflegt wird. Dieses
ist ein Erholungsverband, der es sich zur Aufgabe gemacht hat,
in ganz Friesland kostenlose und in freier Natur gelegene
Liegeplätze anzubieten, erkennbar an den weißen
Festmacherpfählen. Oftmals finden sich dort auch
Abfallcontainer, die regelmäßig geleert werden. Es ist erlaubt,
dort für drei Tage anzulegen, an einigen Plätzen darf auch
gezeltet werden. Für zehn Gulden sollte man diese Vereinigung
unterstützen, dafür bekommen sie noch einen Wimpel für ihr
Schiff. Der „Marrekrite“ – Platz an der Bolswardervaart besitzt
sogar eine Art Freiluft – Toilette und da wir diesen Luxus nicht
an Bord haben, ist es gut zu wissen, wo man diese Örtlichkeiten
auch in abgelegenen Gegenden finden kann.
Auf diesem Etappenstück von fast
22 Kilometern sind uns vielleicht drei Boote entgegengekommen.
Das änderte sich natürlich mit Erreichen des Van Harinxma
Kanaals, der von Harlingen zum Prinses Margriet Kanal führt.
Dieser Kanal verdient die Bezeichnung Wasserstraße, ist aber bei
weitem nicht so stark befahren wie der Prinses Margriet Kanaal.
Für unsere kleine Shetland eine angenehme Tatsache.
Leeuwarden empfängt uns als
moderne Metropole, beginnend mit einem ausgedehnten
Industriegebiet und gefolgt von Hochhäusern mit spiegelnden
Glasfassaden. Die Eisenbahnbrücke der Linie Leeuwarden – Dokkum
steht in der Regel offen, da diese Verbindung nur sporadisch
genutzt wird. Vor der Hermesbrug stellen wir uns aber auf eine
längere Pause ein, denn die Verantwortlichen möchten erst den
einsetzenden Feierabendverkehr abfedern, daher können die
Öffnungszeiten von denen im „Almanak 2“ angegebenen etwas
variieren. Schließlich setzten wir unsere Fahrt mit einem
größeren Konvoi fort, der sich hier mittlerweile eingefunden
hat. An der Kade entdecken wir ein Schiff mit jüngerer
Vergangenheit, nämlich der ehemals schwimmende Piratensender
„Radio Veronica“, heute in die Medienlandschaft integriert.
Die Verlaatsbrug liegt genau
hinter einer Biegung, ist daher schwer einzusehen. Wir bekommen
aber sofort Durchfahrt und sehen bereits unseren
Lieblingsliegeplatz am Anfang des Prinsentuins, unterhalb vom
Restaurant Liuwherne. Einige Schiffe haben dort bereits
festgemacht, wir haben aber selten Mühe, noch eine passende
Lücke zu finden. Nun liegen wir in der Natur und trotzdem in
einer pulsierenden Stadt. Der Prinsentuin, ehemals Lustgarten
der friesischen Statthalter, befindet sich auf den alten
Stadtwällen entlang der Westersingel und bietet sich für einen
ausgiebigen Spaziergang geradezu an. Abgesehen davon ist man
sofort im Zentrum der Hauptstadt. Ein Wort noch zu der
Infrastruktur. Sie finden dort keine weitere Versorgung, außer
sanitären Einrichtungen bei der „Theeschenkerij Prinzentuijn“,
in der Nähe der Vrouwenpoortsbrug, die sehr schwer zu entdecken
sind. Vom Hafenmeister bekommen sie einen Code, der ihnen den
Zugang erlaubt, daher können sie recht sicher sein, dass sich
die Einrichtungen in sauberem Zustand befinden. Landanschluß ist
nur zum Teil vorhanden, wobei diese Plätze oft von Großseglern
belegt sind.
Leeuwarden, mit seinen 85000
Einwohnern, hat dem Besucher natürlich einiges zu bieten, ist
aber in seiner Art etwas provinzieller – und das nicht im
negativen Sinne – wie z.B. die Studentenstädte Groningen oder
Utrecht. In jedem Fall eine Stadt mit ausgiebigen
Einkaufsmöglichkeiten, was vor allem Eva in große Aufregung
versetzte. Natürlich war „Koopavond“ und dabei durfte sie auf
gar keinen Fall fehlen. Doch aufkommender Hunger bremste ihre
Energie und wir stärkten uns beim „Chinesen“. Wir beendeten
schließlich den Abend im Restaurant Liuwherne, von wo aus wir
die zwanzig Meter bis zum Boot zur Not auch rollen könnten. Dort
feierte gerade eine Gruppe junger Frauen den Abschied einer
Freundin in die Ehe und das nicht weniger exzessiv als bei einem
Junggesellenabschied. Gehört man nicht gerade zu den
Großgewachsenen Exemplaren des männlichen Geschlechtes, so wie
ich zum Beispiel, dann kann es einen schon erschrecken, wenn
plötzlich ein Hochgewachsenes, blondes, friesisches Mädchen auf
einen zustürzt und fragt, ob man an ihrer Halskette bestehend
aus Süßigkeiten knabbern wolle. Ich bin sicherlich immer
aufgeschlossen gegenüber den Initiationsritualen fremder
Kulturen, doch mit Rücksicht auf meine blonde Westfälin lehnte
ich dankend ab.
Nun, sie hätte damit kein Problem
gehabt, wie sie mir mitteilte, aber diese Möglichkeit des
Kennenlernens friesischer Lebensfreude wird wohl so bald nicht
wiederkommen.
8. Tag
Gegen 9 Uhr klopfte der
Hafenmeister an unser Boot und riss mich unsanft aus
detaillierten Träumen über blonde Frauen, die nach Gummibärchen
schmeckten. Nachdem ich wieder einigermaßen in die Realität
zurückgefunden hatte, holte ich mühevoll Eva aus der Koje und,
in Ermangelung der Möglichkeit zum Kaffee kochen, gingen wir
erst einmal ins nächste Café, um diesen Tag überhaupt begrüßen
zu können.
Ein wenig erkundeten wir dann noch
Leeuwarden, um nach dem Mittag Richtung Grou aufzubrechen. Dabei
wollten wir aber nicht den direkten Weg wählen, sondern quasi um
Leeuwarden herumfahren, um auch diese Strecke einmal kennen zu
lernen. Mit einigen anderen Yachten setzten wir die
Ortsdurchfahrt Richtung Norden fort, immer entlang des
Prinsentuins. Mitten in der Stadt überquert man zwar nicht den
Äquator, aber irgendwo dort beginnt die Wasserkarte A
„Groningen, Noord – Friesland“. Die Durchfahrt verläuft ohne
Probleme und bald befinden wir uns auf der Dokkumer Ee.
Krampfhaft suche ich nach der Einfahrt in die Bonkesloot,
übrigens Zieleinlauf der Elfstädtetour. So fahren wir erst
einmal ein ganzes Stück daran vorbei und überlegen bereits, ob
wir weiter nach Dokkum fahren sollten. Im zweiten Anlauf finden
wir aber die Einfahrt, die sich hinter Bäumen versteckt hält und
sofort einen Knick nach Backbord macht, was auf der Karte so
nicht zu erkennen ist.
Der erste Abschnitt erinnert uns
ein wenig an die Alternativroute um Ijlst, danach führt eine
Straße schnurgerade am Kanal entlang, was weniger idyllisch ist.
Die Bonkesloot trifft dann im rechten Winkel auf das Ouddeel,
dort gehen wir nach Steuerbord, immer noch längst der Peripherie
der friesischen Hauptstadt. Die Durchfahrtshöhe beträgt übrigens
minimal 2.45m. Auf der ganzen Strecke kommt uns gerade einmal
ein Schiff entgegen, das mit dieser Route vielleicht die
Ortsdurchfahrt abkürzen will. Wieder ist die „B – Karte“
erreicht, wir sind nun in der Nähe der Leeuwardener Yachthäfen,
die ja leider etwas abseits der Stadt liegen und daher von uns
auch noch nicht besucht worden sind. Weiter geht es ein Stück
auf dem Lang Deel, eigentlich die Fortsetzung des Van Harinxma
Kanaals. Dieser knickt nun nach Osten ab zum bekannten Prinses
Margriet Kanaal. Wir fahren geradeaus durch die Brücke und
direkt dahinter über Steuerbord in die Wargaster vaart, die uns
in die Ortschaft Wergea bringt. Eine bewegliche Brücke ist zu
passieren, ansonsten habe ich über diesen Ort nicht viel zu
vermelden, denn wir waren noch nie hier und auch heute fahren
wir nur durch. Das freundliche Ambiente von Wergea wird uns aber
sicherlich hierhin zurückführen.
Lange habe ich keine expliziten
Äußerungen mehr von „Volvo“ gehört, jetzt beginnt er wieder zu
Husten. Abgesehen davon sieht es ziemlich bescheuert aus, wenn
das Boot immer kleine Hüpfer nach vorne macht und die Leute
glauben, Ich oder der Kahn seien betrunken. Das Spielchen geht
so weiter bis Grou, daher war mir nicht so sehr danach, die
Landschaft zu genießen.
Der direkte Weg ist durch einen
Damm versperrt, daher müssen wir über das kurze Verbindungsstück
De Meer in den Prinses Margriet Kanaal einfahren, dann über
Steuerbord hinein nach Grou. Wir wollen versuchen, nahe des
Hotels Oostergoo noch einen Liegeplatz zu bekommen, denn die
Boxen im Gemeindehafen an der anderen Seite der Stadt sind für
uns viel zu groß. Ein Schwimmbagger versperrt anfangs einen
Großteil der Kade, aber kleine Schiffe brauchen auch nur kleinen
Platz. Nachdem der Bagger endlich abgezogen ist, wird es
reichlich voll an diesem Anleger, denn heute beginnt das „13e
Watersport Muziek Festival“ mit acht Bands in acht Kneipen. Das
kann ja heiter werden.
Zuerst einmal kauften wir aber
einen Satz neuer Zündkerzen, obwohl die alten auch noch recht
neu waren. Doch durch die ständige Verdrängerfahrt verölen diese
natürlich schneller und ich hatte mir bereits zur Gewohnheit
gemacht, diese wenigstens jeden zweiten Tag zu reinigen.
Grou mit seinen 5500 Einwohnern
zählt mit zu den Wassersportzentren in Friesland, natürlich auch
bedingt durch seine ideale Lage am Pikmeer. Den
stimmungsvollsten Platz findet man sicherlich auf der Terrasse
vom Theehuis, wo man Wassersport pur genießen kann. Tag und
Nacht herrscht hier reger Schiffsverkehr, nachts vor allem durch
die Frachtschiffe, die den Prinses- Margriet-Kanaal befahren. So
sollte man sich bei den angrenzenden Liegeplätzen auf ein wenig
mehr Wellengang einstellen. Es hilft aber, wie schon einmal
erwähnt, beim einschlafen.
Unsere AVALON ist mittlerweile
flankiert von großen Motoryachten, die bereits im Päckchen
liegen. Das wäre in keinster Weise unangenehm, wenn nicht die
Abgase der Standheizung der benachbarten Yacht durch unser Boot
ziehen würden. Die Kleinsten haben immer die schlechteste Luft.
So machen wir uns bereits gegen 20 Uhr auf den Weg, bevor uns
eine Kohlenmonoxid Vergiftung ereilt und starten im Het Wapen
van Grouw, wo es heute Abend Blues gibt.
Üblicherweise beginnen die Konzerte erst gegen 23 Uhr und so
wollen wir es eigentlich langsam angehen lassen. Jedoch
erscheint ein friesischer Plattbodenskipper mit einer Crew aus
dem Ruhrgebiet und erweist sich als Vollblutentertainer. Dass
dabei auch die Kelche kreisen, muss ich nicht extra erwähnen.
Wir halten durch, bis die Bluesband anfängt und versuchen
schließlich noch, uns die Top 40 Band in der schräg
gegenüberliegenden Disko anzuhören. Irgendwie kreisen in unseren
Köpfen aber schon ganz andere Zündkerzen und Eva bekommt langsam
die Tendenz zu waagerechter Haltung.
Sie schläft sofort tief und fest ein und lässt sich dabei auch
von der vorbeilaufenden Marching Band nicht mehr beeindrucken.
Ansonsten bleibt alles ruhig am Schiff, auch wenn hier und da
mal jemand anklopft. Das manche Menschen vor Schiffen nicht
haltmachen, mussten wir einmal in der Vorsaison mit einem
Charterboot in Sneek erleben, wo man in der Nacht die
Festmacherleinen gelöst hatte und wir schließlich schräg im
Kanal lagen, der zum Glück nur ein kleiner Stichkanal war. Wäre
dieses an einem vielbefahrenen Gewässer passiert, so kann sich
die Konsequenzen jeder selbst ausmalen.
9. Tag
Heute geht es leider wieder
zurück. „Volvo“ fühlte sich gut mit neuen Zündkerzen, wir uns
weniger. Benzin wollte er auch schon wieder haben, der ja in den
Niederlanden mittlerweile exorbitant teuer ist. Wir würden
sicherlich gerne auf einen ökonomischen Motor umsteigen, wenn
wir denn einen gesponsert bekämen. Denn Student und Motorboot
sind eigentlich zwei Bereiche, die sich durchaus diametral
gegenüberstehen, andererseits möchten wir auch nicht erst als
Rentner mit einem eigenen Boot losfahren. Glauben sie aber
nicht, das BaföG – Amt hätte das Schiff finanziert. So meckern
wir nicht und sehen den Fakten ins Auge.
Knapp zwei Stunden dauert die
Rückfahrt nach Drachten und ab der Wijde of Peanster Ee sind wir
wieder auf der Strecke, die wir auch zu Beginn des Urlaubs
genommen haben. Im Yachthafen De Drait/Buitenstvallaat
angekommen, folgen wir schon beinahe ritualisierten Handlungen,
wie Geschirr spülen, Gepäck und Ausrüstung von Bord nehmen, Boot
säubern, in die Box fahren und „tschüs AVALON“ sagen. Einst
fanden wir das Schiff, kümmerlich ausgeweidet und abgestellt
hinter einem Ferienhaus. Wahrscheinlich stünde es auch heute
noch dort, denn der Vorbesitzer hatte ursprünglich gar nicht
daran gedacht, es zu verkaufen.
Wir verbrachten schließlich damit
unsere erste Saison auf der Ems und nun schone die dritte in
Friesland.
1. Bücher
1. Fahrtroutenbuch Friesland:
13 Fahrtrouten durch ganz Friesland. Hg. VVV Friese Meren.
Heerenveen, 1998
2. Bachmann, Ingrid, und Petersen,
Raimund. Hafentag am Ijsselmeer. Herford: Busse
Seewald, 1992
3. Bachmann, Ingrid, und Petersen,
Raimund. Hafentag in Friesland. Herford: Busse
Seewald, 1994
4. Maschke, Angelika, und Böckl,
Harald. Mit dem Hausboot durch Holland. 1. Aufl.
Eigenverlag, 1994
5. Kramer, Jaap, und de Bruijn,
Wim. Havengids Nederland. Schiedam: W.H. den
Ouden, 1992
6. Werner, Jan. Holland mit dem
Boot. 4. Aufl. Bielefeld: Delius Klasing, 1992
7. Koenen, Rob, und Droogers, Ko.
Noord-Nederland. Acht toeristische Vaarroutes in:
ANWB/Waterkampioen, ohne Datum
8. Routenbeschreibungen.
Hg. Top of
Holland Yachtcharter. Sneek:
ohne Datum.
2. Navigation
1.
ANWB Waterkaart B Friese Meeren, in
der jeweils aktuellen Ausgabe
2.
ANWB Waterkaart A Groningen, Noord –
Friesland, in der jeweils aktuellen Ausgabe
3.
ANWB Almanak Teil 1 und 2, in den jeweils
aktuellen Ausgaben |