Renovierung 2006 - 2011

Von November 2006 bis Mai 2011 renovierten wir unsere LANCELOT beim "Bootscenter Münster" in Gelmer. Renovieren trifft es allerdings nicht wirklich: Das war eine Totalsanierung!
Allerdings konnten wir 2010 schon die ersten beiden Törns absolvieren. Abgesehen davon gibt es an einem Schiff ja immer etwas zu werkeln.

Wer selber einmal eine solche Aktion plant, dem seien drei Ratschläge mit auf den Weg gegeben:

1. die Frau muss mitmachen; 2. die Frau muss durchhalten; 3. die Frau muss anschließend zufrieden sein.
(Wer statt einer Frau lieber einen Mann hat, für den gelten die gleichen Prämissen!).
Ansonsten kann man nämlich a) alleine fahren; b) vielleicht mit seinen Kumpels fahren oder c) nach einer Trennung das Schiff verkaufen!

Was ist noch besonders wichtig? Da wäre zu nennen, ein gut sortierter und mit qualitativ hochwertigem Equipment ausgestatteter Werkzeugkasten. Ansonsten kauft man alles zweimal. Das kommt von der "Geiz ist geil" - Mentalität. Weiterhin ein paar Freunde, die etwas ordentliches gelernt haben, also einen handwerklichen Beruf. Als IT-Fuzzi reichte es bei mir zumindest zum Strippenziehen.
Schlussendlich braucht es noch die Bereitschaft, viele tausend Arbeitsstunden und mehrere tausend Euro zu investieren. Über einen Zeitraum von mehrere Jahren kann schon einmal viel passieren, was die Planungen durcheinander bringt. Daher ganz wichtig: Ein Finanzierungsplan!
So, nun aber geht es los mit dem Abenteuer Renovierung. Viel Spaß und hoffentlich viele Anregungen zum Nachmachen...
 
Zuerst einmal der Zustand von 2003:
Auch in diesem Zustand haben wir uns mehr als wohl gefühlt aber wenn man dann doch einmal genauer hinsah, dann "bröckelte" es doch an allen Enden. Aufgrund dessen, dass wir uns hier so wohl fühlten, nahmen wir dieses Projekt auch in Angriff.

Salon mit Steuerstand und im rechten Bild noch eine "Schlafgelegenheit" (Für Schrumpfgermanen) steuerbord achtern.

Noch einmal der Salon mit Sitzecke, die man zu einer Schlafgelegenheit umbauen konnte, separate Toilette und separate Dusche.

Blick nach achtern und die Koje.
 

Jetzt geht's los!
Was zeigt uns dieses Konglomerat an bunten Strippen?
Es offenbart uns die elektrische Verkabelung des Steuerstandes!

Bevor nun jemand für uns ein Spendenkonto einrichten möchte oder uns eine Umschulung zum Elektriker empfiehlt - so war der Zustand einiger Charterboote in den bunten 70er Jahren.

Ein paar Kabel habe ich noch "dazugeflickt". Ansonsten ist alles original europäisches Hitech aus dem vergangenen Jahrtausend.

So lässt sich konstatieren, dass Dinge auch entgegen jeglicher physikalischer Gesetzmäßigkeiten funktionieren.
(Als IT-Mensch weiß ich, dass man manchmal Computer durch Handauflegen wieder zum Leben erwecken kann).

"Zwischen den Tagen" 2006 war die Zeit gekommen, eine Not-OP am Schiff vorzunehmen.
Vorbei war die Zeit, wo nur die Symptome bekämpft worden sind - jetzt geht es ans Eingemachte!

Wir begannen also damit, außen wie innen alles zu demontieren.
Was uns da an Pfusch begegnete, war schon zum Schiffe versenken.
Bekanntlich ist dieses Boot auf einer englischen Werft entstanden und ich musste mir die Frage stellen:
Wie steht es um die britische Flotte?



Das meiste muss raus:
Links die ehemalige Pantry, in der Mitte der "Perkins 4.108", Baujahr 1989.

Bei den meisten Frauen hilft nur noch die Brechstange!
(Bei dieser nur Geduld, Zuversicht und Kuscheleinheiten)

Erst mal ein Rohr verlegen...!

Uli erneuert den Boden, Eva entfernt Klebstoffreste und ich versuche ein Kabel abzunagen...


Links: Der Dieseltank bleibt drin, bekommt aber neue Anschlüsse und einen Geber. Mitte: Der Rahmen für den Steuerstand. Die Bodenbretter sind größtenteils schon ersetzt. Rechts: Die Verkleidung noch ganz nackig.


Die sperrigsten und schwersten Teile zuletzt: Der 400 Liter Wassertank hat es definitiv hinter sich. Ich wuchte ihn gerade zusammen mit unserem Schreiner Uli durch ein Backbordfenster. Beim Schiebedach mussten die Jungs vom BCM mit einem Stapler nachhelfen.


September 2007:

Wir verbringen noch einmal 14 Tage Urlaub in der Halle vom BCM. Mittlerweile haben wir unser Ausbaukonzept über mehrere Abende fast komplett neu durchdacht. Im Keller unserer (Miet-) Wohnung in Münster stapeln sich die Bestellungen diverser Wassersport- und Caravanshops.
Die Saison (für alle anderen) neigt sich dem Ende zu und es ist zu erwarten, dass sich die Halle bald wieder mit Schiffen füllt. Nun liegt aber unser Schiebedach noch neben dem Boot und wir haben nicht die Absicht, für das Dach eine extra Hallengebühr zu entrichten.
Damit wir das Dach wieder installieren können, muss das Schiff komplett lackiert werden. Weiterhin muss das Cabrioverdeck mit einer neuen Innenverkleidung versehen werden.

Los geht's...!
Wir hatten bei "Schwenckner" bereits Kunstleder bestellt und unser Bassist Werner half uns, das Verdeck damit auszukleiden. Es fehlten allerdings noch die Deckenpaneele und ein paar Meter Kantenschutz (...und noch weitere Kleinigkeiten, mit denen man sich viele Wochenenden aufhalten kann!).
Das Wichtigste vorab - die Lackierung.
Den einwöchigem Urlaub im August verbrachten wir mit schleifen und spachteln, schleifen und spachteln, schleifen und spachteln (...und ewig grüßt das Murmeltier!). Wir hatten uns für die Farben von "International" entschieden. Damit hatten wir schon gute Erfahrungen bei AVALON gesammelt, außerdem waren diese Lacke einfach zu verarbeiten.
Vorstreichen mit "Pre-Kote", anschließend "Toplac 001" (weiß) und "Toplac 018" (Dunkelblau) für Rumpf und Aufbauten, versiegelt mit Klarlack. Unterwasserschiff mit "Primocon", als Sperrgrund zwischen verschiedenen Antifoulings. Als rutschfesten Decksbelag wählten wir "Interdeck".
So sieht es nun aus nach dem ersten Anstrich, übrigens gerollt mit den teuersten Rollen aus dem ordinären Baumarkt. Die Qualitätsunterschiede zwischen den verschiedenen Rollen sind übrigens signifikant. Mit den billigen bekommt man Pocken, mit den teuren eine glatte und glänzende Oberfläche.

Anschließend wurde ein Anstrich der Antifouling - Hausmarke von COMPASS aufgetragen.
 

Das Schiebedach wurde mit Kunstleder und Paneelen verkleidet. Früher als erwartet wurde auch unser neuer Wassertank geliefert, den wir uns zusätzlich zu neuen Handläufen bei Metall-Design-Siems (www.metall-design-siems.de) in Nottuln haben anfertigen lassen.
Der Tank besitzt ein Volumen von 360 Litern und ist mit einem Schlingerschott versehen, damit bei einem nicht ganz gefüllten Tank das Wasser nicht ständig hin und her rollt. Wir hatten uns vorher zwei Inspektionsluken und ein Tank-Anschlusskit bei SVB in Bremen gekauft, die mit eingearbeitet worden sind.

So, nun schaue ich auch wieder ein wenig freundlicher.
Endlich vorbei mit schleifen und spachteln und schleifen und spachteln, lackieren und schleifen...
Nur noch einmal das hübsche blau für den Rumpf und ein letzter Anstrich mit Klarlack.
Zwischendurch ist ein wenig Zeit für andere Tätigkeiten, beispielsweise die neuen Handläufe montieren, die wir uns nach den Originalen bei Metalldesign Siems haben anfertigen lassen, allerdings aus Edelstahl.

 

Neben den Handläufen wurde schon einmal alles montiert, von dem die Schrauben durch das Dach gebolzt werden mussten und dessen Kabel nach innen führten. Das waren zum Beispiel Topp- und Hecklicht, die KATHREIN - Schüssel, noch eine NARGUS-Antenne für Radio und DVB-T, die UKW-Funkantenne und eine Reihe weiteres teures Zeugs.

Mein provisorischer Arbeitsplatz. Ansonsten war innen leider noch nicht so viel passiert. Außerdem war es kurz vor Weihnachten dermaßen kalt, dass an stundenlanger Arbeit kaum zu denken war.

Im Januar 2008 begann ich mit der "Elektrischen Basis". Im Bild zu sehen die VETUS Starterbatterie mit 55 Ah und die beiden DETA mit jeweils 120 Ah für das Bordnetz. Die Batterien sind noch nicht weiter verkabelt, werden aber vom WAECO-Ladegerät mit neuer Energie versorgt. Dieses allerdings erst einmal provisorisch, da folgt noch eine umfangreichere Lösung. Der schwarze Schlauch soll übrigens den Motor mit mehr Luft versorgen. Schwer zu erkennen im linken Bild am Ende des Schlauches rechts (Wo?) - die VETUS Hauptsicherung für das Bordnetz, die direkt nach dem Pluspol der Batterie folgt. Darunter ein WEACO Batterierefresher, mit dem ich probehalber die Akkus bearbeite. Eine Batterie hatte sich strikt geweigert Ladung aufzunehmen. Nach der "Aufrischungskur" hatte sie auch wieder Hunger.
Die "Talsperren-Wasserbombe" ist ein Boiler von MOBITHERM (auch WAECO, ist schließlich in Emsdetten...!). Kapazität 30 Liter, beheizt vom Kühlwasserbypass des Motors sowie von einem 800 Watt Heizelement. Dahinter die 230 V Steckdose, die noch einen extra FI-Schutzschalter bekommt.
Im mittleren Bild noch zu sehen (ganz rechts) der VETUS-Kühlwasserfilter und der Dieselfilter. Das rechte Bild schließlich ist der Beginn der Kojenschränke und der Pantry. Leider läuft das Kabel für die Ruderanlage etwas ungünstig. Daneben und dahinter einige Kabel, alle mit 2,5mm2 Durchschnitt.

Es hatte zwar etwa länger gedauert, aber am 11. Januar konnten wir (in diesem Fall nur Eva) unsere 6 neuen Fenster aus Rinteln abholen. Die Fensterausschnitte mussten nur wenig angepasst werden und wir konnten uns am nächsten Tag bereits über die komplette Verglasung freuen. Die Fenster sind Maßarbeit von www.schiffsfenster.de .

Und manchmal glauben die Kumpel, wenn die Fenster eingebaut sind, dann läuft auch der Kühlschrank und es gibt ein paar Besuchspilsetten!
Im Bild rechts übrigens die Trinkwasserverteilung. Nachdem wir anfangs die falschen Schläuche gekauft hatten, nämlich mit Innendurchmesser von 10mm wie sie wohl im Caravan oder Wohnwagen Verwendung finden, sind die Leitungen nun 13mm. Blau für kaltes und Rot für warmes Wasser. Die Menge der Schlauchschellen und sonstiger Befestigungen macht deutlich, dass hier kein Schlauch in Versuchung kommen soll, sich von seinem befohlenen Platz zu entfernen!
Geplant haben wir Kalt- und Warmwasseranschlüsse für Dusche, Waschbecken Bad, und Spülbecken, sowie ein Kaltwasseranschluss für die Außendusche. An letzterer lässt sich ein Gardena-Schlauch anschließen und soll uns als Deckwaschanlage dienen.

Vielleicht etwas abenteuerlich die Schläuche so nah am Wassersammler der Auspuffanlage zu installieren aber wir mussten mit drei Schläuchen auf die "andere Seite". Über die Änderung des Auspuffsystems hatte ich bislang noch gar nichts geschrieben. Ursprünglich ging ein mehrfach adaptierter Schlauch im 90 Grad Winkel aus dem Auspuffkrümmer des Motors und endete in einem Borddurchlass an Steuerbord. Auf dem Weg zu diesem Durchlass musste das Wasser eine leichte Steigung überwinden und restliches Kühlwasser floss nach abstellen des Motors in diesen zurück. Das hat der freundliche Motor gar nicht gerne abgesehen davon, dass die Auspuffgase während der Fahrt bei Wind von Steuerbord sich gerne im Salon versammelten.
Die neue Lösung: Der VETUS-Auspuffschlauch kommt wiederum im 90 Grad Winkel aus dem Krümmer (Durch die Bilge entlang der Welle war es leider zu eng). Dann geht es in einen großzügig bemessenen VETUS-Wassersammler und von dort aus (ohne Schalldämpfer und Schwanenhalsventil) nach achtern. Alles gesichert mit extra schweren Schlauschellen und weiteren Befestigungen. Ich denke, wir werden den Schlauch noch isolieren, denn er läuft auf seinem Weg recht nah am Trinkwassertank vorbei.
Im mittleren Bild die weiteren Baumassnahmen der Pantry und im rechten Foto säge ich die Paneele für die restliche Deckenverkleidung zu.

Auf dem Dach war so gut wie alles installiert, zumindest waren alle Kabel gezogen, die anschließend unter der Deckenverkleidung verschwanden. So konnten wir den größten Teil der Decke schon einmal verkleiden bis zu dem Punkt wo anschließend die Beleuchtung angedacht war. Auf diese hatten wir uns noch nicht geeinigt aber am nächsten Wochenende war schließlich die "Boot"...

Strippen ziehen konnte ich meiner Blondine bereits beibringen! Obwohl das Holz noch nicht gebeizt und lackiert war, begannen wir schon einmal mit der elektrischen Grundinstallation. Es hatten sich bereits so viel Kabel angesammelt, dass wir trotz akkurater Beschriftung langsam den Überblick verloren. Das linke und rechte Foto zeigt die Anfangsmontage unseres kleinen "Schaltschranks" mit zu Beginn zwei 6-Fach Schalttafeln und 4 Instrumenten. Letztere sind von WEMA und zeigen Dieseltankanzeige, Wassertankanzeige, Fäkalientankanzeige und Drehzahlmesser. Der Drehzahlmesser wirkt an dieser Stelle vielleicht etwas deplatziert aber ich hatte vorher auch keinen, wo ich draufgeschaut habe, ich schaue nicht ständig drauf und viel Schlimmer: Die Lichtmaschine hat keine Klemme W zum anschließen des Gerätes. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Also wird der erst einmal hier geparkt.
Im mittleren Bild zu sehen die Basisinstallation hinter dem Steuerstand. Ganz links ein Plusverteiler und zwei Minusverteiler. Hier kommen die Kabel von den Batterien an. In der Mitte zwei Sicherungskästen. Das dicke rote "Kabel" ist die Teleflexlenkung und steht hoffentlich nicht unter Strom.
Die Kabel von der Batterie kommen mit 16mm2 an den Sammelschienen an. Plus geht noch über einen Batteriewahlschalter und anschließend über eine 63 A Hauptsicherung. Von den Sammelschienen geht es mit 6mm2 zu weiteren Schalttafeln oder Sicherungen beziehungsweise mit 2,5mm2 zu bestimmten Verbrauchern.
Ich habe mal provisorisch eine Batterie angeklemmt und hatte natürlich sofort den ersten Kurzschluss! Ein Kabel nicht richtig verpresst.
Alle Kabelenden haben die passenden Ringösen oder Stecker und sind noch einmal mit Schrumpfschlauch geschützt. Da kann man sich viele Wochenenden mit aufhalten.
Wenn wir auch sonst keinen Plan haben, die elektrische Installation ist fast komplett durchdacht obwohl wir das ja nicht offiziell gelernt haben. Allerdings haben wir als (Hobby-) Musiker eine große Affinität zu dem "Gestripsel".

Es werde Licht! Mal unter uns: Deckenleuchten aus dem Wassersportkatalog besitzen 12 Volt und sind teuer. Deckenleuchten für den Möbeleinbau besitzen 12 Volt und sind günstig. Letzteres bauten wir ein. Dazu noch eine hübsche LED - Treppenstufenbeleuchtung.
   
...und dann kam das Frühjahr 2008!
Nein, nicht das wir etwa einen bautechnischen Zeitsprung gemacht hätten.
Ende Februar konnte ich ein Intermezzo abhaken - meinen letzten Job! Anschließend ging es weiter in Dortmund.
Im Zuge der "beruflichen Umstrukturierung" zogen wir aus dem zwar schönen aber lauten Münster in das beschauliche und ruhige Burgsteinfurt. So hatte zumindest Eva ihren Arbeitsplatz quasi vor der Tür und ich den Bahnhof in Sichtweite.
Doppelte qm für das gleiche Geld, supergeile Wohnung...Was sollen wir in Münster???
Nur an Schiffsrenovierung war im Augenblick gar nicht zu denken.
Mitte April zogen wir um, zwischendurch absolvierten Eva und Ich noch zwei Auftritte in Rheine und Münster und mein neuer Job erforderte auch viel Einsatz.
Der "Dukatenesel" wurde störrisch und der Gelddruckmaschine fehlte der Toner.

Trotzdem verloren wir das maritime Ziel nicht aus den Augen. Jetzt war erst einmal unser Schreiner Uli am Werk. Endlich hatten wir uns (also Eva!) auf ein Furnier geeinigt. Dazu fuhren wir mit Uli zum Furnierwerk Wehmeyer nach Havixbeck (www.wehmeyer.de).
Ausgewählt haben wir schließlich europäische Kirsche. Den Endzustand sieht man auch in dem bereits teilweise ausgebauten Steuerstand. In "natura" allerdings noch viel schöner.

 

August 2008
Schon wieder 14 Tage Urlaub? Unser Lieblingsreiselziel: Die Hallen vom BCM. Günstig zu erreichen über die B54, die Halle ist trocken und gut gelüftet und wir haben mittlerweile "Familienanschluss" bei Dirk und seinem Team.
Erste Aktion - Neue Schriftzüge. Da wir links und rechts (oder backbord und steuerbord) Platz hatten, wurde die neue Beschriftung angebracht. Sehr gute Erfahrungen hatte ich bereits mit der Firma Patalla aus Rheine gemacht (www.patalla.net) , daher wurden dort auch die neuen Logos in Auftrag gegeben.
Ich kann nur sagen - sehr kompetent, sehr nett und super schnell. Innerhalb von einer Stunde war alles fertig.
Auf den Rumpf brachten wir den "Lancelot" - Schriftzug an, zusammen mit dem "Ritter", der hier auf die "Bumsleiste" galoppiert. Das Nummernschild nicht zu vergessen. Oben und unten ist der Rumpf mit Wasserlinienband abgesetzt. Achtern die gleiche Beschriftung, wie wir sie bereits vorher verwendet haben.
Das Bild in der Mitte ist nur ein "Füller". Ich spare derzeit auf einen Staubsauger-Roboter!!!

Eva's Zippenablage nimmt auch langsam Gestalt an. Zumindest sieht man schon einmal die künftige Regalkonstruktion, die später hinter den Polstern verschwindet.

Noch ein paar Fotos aus der künftigen Küche. Bei 6 Meter Länge ist das schon mehr als eine Pantry. Im linken Bild ist der "Coolmatic RSA-80" (WAECO) schon einmal platziert, daneben die Mikrowelle, die uns während der Fahrt über den VICTRON - Umformer mit warmem Bier versorgen soll.
In der Mitte ein wenig Stauraum und links der Ausschnitt für die Spüle. Der "blaue Klotz" ist nach wie vor der Dieseltank.

Eva bringt Übersicht in den beginnenden Kabelsalat. Das mittlere Bild hat nur Füllfunktion. Rechts zu sehen der neu entstandene Stauraum.
 
2009
Nachdem wir lecker Silvester gefeiert haben, endlich mal wieder in Holland, konkreter: In einem Ferienhaus in Grou zusammen mit Heidi, Manfred und Sam vom NAUTICSHOP MÜNSTER, ging es wieder zur Dauerbaustelle. Und dazu war es im Januar für mitteleuropäische Verhältnisse richtig kalt.
Bis zum Ende des letzten Jahres hatte ich den größten Teil der Verkabelung abgeschlossen. Und fast alles funktionierte auch.

Bereits auf der "Boot" 2008 gekauft, aber im Dezember erst eingebaut, der VICTRON MULTIPLUS Batterielader und Umformer. Schon einmal im Test im mittleren Bild die Landanschlusseinheit von PHILIPPI. Sehr praktisch sind die Extraschalter für Boiler und Ladegerät. Rechtes Bild: "Eva's" Bank mit Inspektionsluken.

Viele Kabel - kurze Erklärung: Rechts im Bild ist die Installation hinter dem Steuerstand (Backbord) zu sehen. Es fehlt noch der Kabelbaum vom Motor. Linkes Bild oben: Die Verkabelung Steuerbord unter anderem mit dem FI-Schutzschalter für das 230 V Netz, das vom Umformer gespeist wird.
Linkes Bild Mitte: Mein "Wohlfühlbereich"! Also alles was leuchtet, blinkt und Geräusche macht. Übrigens noch nicht ganz komplett.
Unten der DOMETIC-Einbaustaubsauger, darüber im Einbaurahmen das Radio. Es folgen die Anzeigen (WEMA) für Fäkalien- , Trinkwasser- und Dieseltank, sowie ein Voltmeter. Darunter zwei 6-fach Schalttafeln. Neben dem Steuerrad befindet sich die Fernbedienung für den VICTRON.
Bild links unten: Da man keine Haltemöglichkeiten auf dem Vordeck besitzt wenn das Dach zurückgeschoben ist, habe ich dort insgesamt noch drei Handläufe montiert.

Im linken Bild zu sehen, die Unterkonstruktion für Eva's "Lümmelecke". Im mittleren Bild die Schaltzentrale der Bordfrau (oder der Frau an Bord?): Mikrowelle, Steuerung für den Kühlschrank, Inhaltsanzeige der Gasflaschen, Fernschalter für das Öffnen der Gasflaschen und das Bedienelement für die EBERSPÄCHER Dieselheizung. Bild rechts: Zusammen mit Bruder Wolfgang montierte ich die Wandverkleidung und die Leisten für die drei Frontscheiben.

Mitte Februar widmete ich mich den ganzen Schläuchen, die im "Keller" unseres Badezimmers ihre Heimat finden. Links, der 19mm Schlauch, der das Spülwasser für die Toilette liefert und der 38mm Schlauch, der das gute Essen wieder nach draußen befördert. Beide laufen über zwei Bögen mit Entlüftungsnippel, damit wir uns mit der Toilettenspülung nicht selber versenken. Stichwort: Siphonwirkung!
Das Bild in der Mitte zeigt die kompakte Lenzanlage, die das Duschwasser abpumpen wird, rechts noch einmal das Bad im Rohzustand.


März 2009: Das Gerüst für die Verkleidung des Motors ist fertig. Die Maschine soll von allen Seiten gut zugänglich sein.
Bild links oben: Die Tür zu unserer "Hundehütte" (noch ohne Schloss); Bild links unten: Uli passt die Fronten der Pantry an.

Da werde ich doch neulich von meinen (größtenteils Erwachsenen!) Schülern gefragt, ob dieses immer noch das gleiche Schiff sei, dass ich hier umarbeite. Dummerweise ja, auch wenn's so aussieht, als hätte ich eine ganze Flotte im Bau.
Hier mal wieder ein Update vom 23. März.

Zwar noch nicht überall Pflicht aber besser für die Mitwelt - der Fäkalientank. Bild Mitte: Noch nicht ganz komplett eingebaut, die EBERSPÄCHER Airtronic D4 Dieselheizung. Rechtes Bild: Sofern Eva und Ich am 4. April die Prüfung zum UBI-Binnenfunkschein bestehen und wir von der Bundesnetzagentur unsere ATIS-Kennung bekommen haben, können wir das Funkgerät in Betrieb nehmen. Es handelt sich übrigens um ein LOWRANCE LVR-250 Kombigerät (also auch für Seefunk). Hört man dann mal den Kanal 10 ab (Verkehrskreis "Schiff - Schiff") und lauscht, was sich die Binnenschiffer so erzählen, vor allem an der Engstelle Gelmer (DEK 77,8), dann hat dieser Funkverkehr so gar nichts mit dem zu tun, was wir gerade lernen. Wie war das noch mit Theorie und Praxis...?

Erwachsenenbildung (wie gesagt, größtenteils!) hat viele angenehme Seiten. Eine davon ist die Tatsache, dass die meisten Probanden bereits über umfangreiche Berufskenntnisse oder andere Ressourcen verfügen. So kann ich Excel-Tabellen gegen Eier tauschen oder die Reparatur eines Rechners mit der meiner Scheibenwischer verrechnen. So ist Multitalent Uwe gerade dabei, 3 Scheibenwischermotoren mit Hilfe einer Control-Box von ROCA zu synchronisieren.

Nachdem die Schläuche und Pumpen installiert sind, kann am Bad weitergebaut werden. Im rechten Bild noch einmal die Demonstration, was auf 8 Meter Schiff so alles Platz findet. In diesem Fall ein DOMETIC Geschirrspüler, den ich als Messestück beim Werksverkauf von WAECO geschossen habe.

Manfred vom NAUTICSHOP bei diversen Zwischenmahlzeiten, bevor der Grill befeuert wurde. Währenddessen hatten sich Uwe und Ich in seiner Werkstatt eingenistet.

Jan vom BCM und Manfred am improvisierten Grillstand, während Werner unsere "Hundehütte" im Bug mit Teppich verkleidet.

Endlich einmal wieder schöne Aussichten: Eva wäscht das Schiff und bekommt zwischendurch Kuscheleinheiten von Dirk, dem Chef vom BCM. Ende April 2009 kam das Schiff aus der Halle und wurde einige hundert Meter weiter auf dem Platz vom NAUTICSHOP zwischengeparkt. Nun hatten wir zwar endlich wieder Tageslicht aber unsere ganzen Aktionen waren natürlich auch wetterabhängig.

Jetzt konnten wir nach jedem Regenschauer testen, ob das Schiff zumindest von oben dicht war. War es natürlich nicht! Also bewaffneten wir uns mit Sikaflex und dichteten jeden Millimeter ab. Nebenher bauten wir im Bug noch zwei Bullaugen ein. Die hatten zwar keinen praktischen Wert, sahen aber gut aus (Endlich Licht in meiner Hundehütte!). Anschließend folgte die aufwendigste Aktion: Der Einbau einer Bugschraube. Die sollte ursprünglich weiter vorne installiert werden, was aber aufgrund der Rumpfform nicht passte. So lief nun der Tunnel für die Schraube unterm Steuerstand lang. Das hatte zur Folge, dass einige Möbel, Bodenbretter und elektrische Installationen wieder ausgebaut werden mussten. Was die Bugschraube betrifft, so hatten wir ordentlich zugelangt. Da das Schiff äußerst windanfällig ist, empfahl uns Manfred eine VETUS BOW7512B mit 6 PS. Im mittleren Bild wird der Tunnel für die Schraube gerade von einem BCM-Mitarbeiter einlaminiert. Zwischendurch wurde das Schiff noch ein wenig verlängert durch ein Bugspriet, das den Anker aufnehmen wird. Die Badeplattform ist derzeit in Arbeit.

Linkes Foto: Eva im "Kampfanzug" im Büro vom NAUTICSHOP. Sam wartet auf eine Spende. Bild Mitte: Uwe und Ich auf der Suche nach den passenden Scheibenwischern. Rechtes Bild: Ein Loch ist im Schiff: Der Tunnel für die Bugschraube ist installiert.
Ein freudiges Ereignis darf hier übrigens nicht unerwähnt bleiben: Uwe, mein Schüler an der AKADEMIE ÜBERLINGEN in Rheine, hat seit dem 2. Juni eine Festanstellung beim NAUTICSHOP. So ganz schuldlos war ich daran nicht...! Also, alles Gute für die Zukunft!

13. Juni: Aktion für 4 Personen! Da wir bei der Innenverkleidung des Daches gepfuscht hatten, entschieden wir uns, das Ganze noch einmal professionell verkleiden zu lassen. Also habe ich die beiden Fenster wieder ausgebaut. Anschließend nahm Manfred das Dach mit dem Stapler runter mithilfe von Werner (der zufällig vorbeikam) und Uli. Im Moment des Fotografierens war ich allerdings weniger daran beteiligt.

20. Juni: Aktion für 3 Personen! Also für das "Streichduo" Wolfgang & Eva sowie dem "Aufseher" und Bediener der Kamera. Ich dachte da mal ganz optimistisch und wollte dem Schiff schon einmal den letzten Unterwasseranstrich verpassen. Nach dem Motto: "Jungs, ihr könnt kranen...!"

Das Szenario in Breitwand: Übrigens ist mit der dritten Person nicht Sam gemeint.

Der Tunnel für die Bugschraube schaut nun so aus, als hätte er immer schon dorthin gehört.

Noch einmal ein Bild zu den Größenverhältnissen: Ich bin ein "kleiner Propfen!" - wie Manfred zu sagen pflegt.

Bild links: Der etwas unkonventionelle horizontale Einbau der Bugschraube. Aber schließlich möchten wir keinen (weiteren) Motor im Salon stehen haben.
Bild Mitte: Das ebenfalls zu renovierende Schiff von Heidi und Manfred stand links neben uns. Manfred hat endlich die Dichtgummis für die Scheiben bekommen.
Bild rechts: Dean hat einen schattigen Platz gewählt und hilft Manfred beim Einbau.

Kurze Atempause für Heidi vom NAUTICSHOP. Manfred, Eva und Heidi beim obligatorischen Grillen.

18. und 19. Juli 2009: Wir hatten ja das Schiebedach bekanntlich noch einmal heruntergenommen, um es von Profis verkleiden zu lassen. Das war nun auch geschehen. Einige Änderungen standen aber noch bevor. Zuerst mussten die Gardinenstangen befestigt werden, wofür ich Eva in ganz besonderer Weise begeistern konnte. Die ursprünglich 4 Laufrollen (je Seite 2), die in einer Führung zu beiden Seiten des Schiffes liefen, wurden entfernt. Zum einen waren diese speziell angefertigten Laufrollen nicht mehr gängig, zum anderen verkratzten diese den Lack in der Führung. Außerdem war aufgrund der Deckenverkleidung und der neuen Fenster das Dach dermaßen schwer geworden, dass ein Einzelner es kaum noch bewegen konnte.
Der neue Plan: Die Führungsrinnen werden mit Edelstahlblechen abgedeckt. Das Dach bekommt insgesamt 4 kleine seitliche Laufrollen aus Kunststoff, die den Abstand zur Bordwand gewährleisten. An der Unterseite des Dachs (im rechten Bild zu sehen) werden je 8 kleine Laufrollen montiert, die dann über das Blech laufen.
Hier ist natürlich Vorsicht geboten: Dach zu niedrig - es scheuert über den Lack und schließt nicht mehr mit der Windschutzscheibe. Dach zu hoch - Schiff nicht mehr dicht.
Bei einigen Booten dieses Typs und ähnlichen Konstruktionen wurden der U-Träger und die große Laufrolle in der Mitte weggelassen. Dann fehlt natürlich die Dachabstützung, so dass man es nicht mehr betreten kann. Wir haben es so gelassen. Im mittleren Bild sieht man die große mittige Laufrolle, die auf dem U-Träger läuft. Auch diese muss allerdings mit einem Aluminiumblech noch um einige Millimeter erhöht werden, damit das Dach bündig mit der Frontscheibe abschließt.

Hier der "nördliche" Teil vom BOOTSCENTER MÜNSTER. In der weißen Halle befindet sich der NAUTICSHOP. Im rechten Bild: Eva und Sam beim "Extremkuscheln".

1. August 2009: Schon 4 Wochen in Verzug? Das ist wohl immer das Problem bei größeren Bauvorhaben. Zuerst einmal sind wir hocherfreut über das Schiffslaminat, das Uli absolut professionell verlegt hat. Selbst bei den Inspektionsöffnungen hat er es geschafft, die cremefarbenen Streifen in eine Linie mit den fest verlegten Platten zu bringen. RESPEKT!
Ansonsten sind Eva und Ich gerade dabei, ein Alublech mit Sikaflex in den U-Träger einzukleben, damit die mittlere Dachrolle besser läuft.

Das mittlere Bild ist wohl das Credo für unser Projekt: The sky was the limit!

Manfred verschafft uns wieder ein "Dach über dem Kopf". Das war übrigens nicht ganz so einfach. Der große Stapler vom BCM war defekt, so dass wir auf die kleinere Ausführung zurückgreifen mussten.

Es sind aber zum Glück immer Menschen vor Ort, die in dieser erzkatholischen Region auch Sonntags für ihre Mitmenschen zur Verfügung stehen. So half uns Jens vom BCM bei der Installation des Schiebedachs.

Manfred und Ich zwischen der LANCELOT und der SEEWOLF. Im rechten Bild: Eva und meine Eltern (Sam liegt unter dem Tisch und wartet auf eine Kuchenspende). Muttern war nun auch in unser Bauvorhaben involviert und nähte die Gardinen. Nach vorsichtiger Schätzung werden 22 Meter Stoff vernäht.

Für den normalen Arbeitsmarkt völlig unbrauchbar: Manfred & Ich.

Mal sehen, ob wir richtig gemessen haben. Die ersten Gardinen werden angepasst.

14. August 2009: Es ist vollbracht - das Schiebedach läuft "wie Gift". Ich glaube, ich werde darüber noch einmal einen Konstruktionsbericht erstellen, der in erster Linie für alle Besitzer einer "Hampton Safari Mark II" gedacht ist. Und davon existieren noch so um die hundert fahrbereite Schiffe in England.
Um dieses Thema hier aber abzuschließen: Das Dach mit jeweils 8 Rollen an jeder Unterseite läuft nun auf einem L-Profil aus Aluminium.
Auf diesem Profil sind pro Seite noch einmal 8 Rollen montiert, die das Dach führen und jeweils zwei Rollen halten das Dach von der Bordwand weg. Zum "Anhübschen" wird die Oberseite der Profile mit Kantenschutz versehen.
Ansonsten haben wir "Eva`s Gardinenstangen" montiert, den Kompass ausgebaut und dafür den Joystick für die Bugschraube  installiert (2 Stunden), einen neuen Platz für den Kompass gesucht, den Sensor für den Bilgenalarm platziert, alle Kabel vom Zündschloss zum Motor verlegt und beschriftet, das Motorgehäuse gereinigt, 50 Tonnen Sägespäne aus der Bilge gehoben, die Frontscheibe und alles, was nicht bei 3 auf dem Baum war mit Sikaflex abgedichtet und diverse Würstchen vernichtet.

Der Skipper hat endlich "seinen" Anker installiert. Die Leine (nicht Kette!), in der Blei eingearbeitet ist, läuft durch eine Klüse in die "Hundekoje" und landet in einem Gepäcknetz (!).

Eva im Putzfieber.

Die Konstruktion der Bleche und Rollen für unser Schiebedach noch einmal im Detail.

24. August 2009: Der alte Anlasser hatte es hinter sich, folglich musste ein neuer her. Zusammen mit Uwe vom NAUTICSHOP verkabelten wir an diesem Tag die Motorelektrik. Ich leistete den Praktikantenteil und konfektionierte die Kabel.
Ich hatte noch ein paar kleine Fehler in meinem elektrischen System aber nach einigen Stunden war es soweit: Der Motor sprang nach 3-jähriger Standzeit SOFORT an! Das lässt hoffen!
Das Bild in der Mitte zeigt die neue Achterpersenning, angefertigt vom BOOTSVERDECK-SERVICE MÜNSTER, ebenfalls im BCM beheimatet.
(www.bootsverdeck-service.de).
Im linken Bild zu sehen, die speziell angefertigte Stütze für die Frontscheibe. Das war Maßarbeit von Metallbau Lindenschmidt aus Münster.
(www.metallbau-lindenschmidt.de).

Also in natura sieht die Verkabelung ordentlicher aus. Da muss ich mich doch mal entschuldigen. Für alle interessierten Bastler hier einmal das Bordnetz-Schema.

Dieses ist eine der circa 50 Power Point Folien zu allem, was an Bord eingebaut worden ist.

Linkes Bild: Die drei Batteriehauptschalter  für Starternetz, Bugschraube und Bordnetz.
Bild Mitte: Zu Eva's Freude installiert - die Dunstabzugshaube von DOMETIC.
Rechtes Bild: Mein Arbeitsplatz, zumindest ein Teil davon. Ich musste den Kompass noch einmal umsetzen, dafür ist jetzt dort der Joystick für die Bugschraube eingebaut. Neu hinzugekommen ist der VICTRON BMV-600 Batteriemonitor links neben dem Kompass.

 

Unser Kreuzfahrtschiff ist (fast) fertig verkabelt. War ein langer Weg von "keine Ahnung" bis zu dieser Installation. Die 4 Fotos zeigen "nur" die elektrische Installation im Vorschiff. Es existieren sicherlich viele alternative Konzepte und Lösungsmöglichkeiten aber dieses Konzept verstehe ich und kann es selber reparieren.

31. August 2009: Wir machen zum dritten Mal Urlaub im, am und beim BOOTSCENTER MÜNSTER in der Pension NAUTICSHOP.
Linkes Bild: Da sind noch zwei unpassende Löcher im "Gaskasten", die Eva von unten abdichtet, damit Manfred diese von oben laminieren kann.
Bild Mitte: Das "Dreamteam" Eva & Herbert vom BOOTSVERDECK-SERVICE MÜNSTER, bei der Isolation unseres Schiebedachs.
Rechtes Bild: Ich spreche gerade eine Ansage auf's Band...!

Linkes Bild: Die 230 Volt Verkabelung ist so gut wie beendet. Eva möchte die Mikrowelle (und viele andere Haushaltsgeräte mehr!) auch während der Fahrt betreiben. Also weitere Kabel vom VICTRON gezogen und ebenfalls weitere Steckdosen installiert.
Bild Mitte: Manfred kam immer mal wieder vorbei zum helfen und gerne auch zum Kuchen essen.

Manfred installiert den Abgasschlauch der EBERSPÄCHER-Heizung.


Herbert passt die Persenning an.

 

Manfred, Uwe, Eva & Ich bringen die neue Badeplattform an, die am Mittwoch, den 02.09. aus Dortmund geliefert wurde. Ein paar Anpassungen waren noch nötig, ansonsten eine stabile und elegante Konstruktion.

Linkes Bild: Die Persenning über der Stoßkante Cabrioverdeck und Frontscheibe. Es fehlt hier noch der Teil über dem Dachüberhang. Beim ersten Regen lief hier natürlich prompt Wasser rein. Daher wird an der Rundung der Dachvorderseite ein Keder montiert, in dem wir eine weitere frei hängende Persenning installieren können.
Bild Mitte: Weniger gegen Regen, schützt uns diese Persenning gegen achterlichen Wind. Da haben wir so unsere Erfahrungen.
Bild rechts: Unser "Bluesmobil".

   

Die Badeplattform wird angebaut.

Wir haben fertig! Badeplattform mit Badeleiter sind angebracht.

Linkes Bild: Ein wenig Kunstleder und eine Edelstahlabdeckung hübschen das Lenkrad an. Bild Mitte: Eva und Manfred installieren die Bleche rund um den Ofen. Im Anschluss daran wurden zwei neue 11 Kg Gasflaschen eingebaut, die ganze Anlage angeschlossen und von Manfred überprüft.
Rechtes Bild: Aufgrund der Badeplattform ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, die Fender während der Fahrt zu verstauen. Dafür ließen wir uns beim Metallbauer Lindenschmidt einen passenden Edelstahlhalter anfertigen.

Bild Links: Hier kommt der Landstrom an. Die PHILIPPI LAE 110 Landanschlusseinheit mit FI-Personenschutzschalter besitzt darüber hinaus einen Schalter für den Boiler sowie für ein Ladegerät.
Bild Mitte: Eva's "Steuerstand". Mikrowelle, rechts daneben TEC-Steuerung für den Kühlschrank, EASY START Fernanzeige für die Heizung inklusive Sensor, Inhaltsanzeige für die Gasflaschen, Fernschalter zum öffnen des Ventils an der Gasflasche und 12 Volt Steckdose. Weiter rechts noch einmal Radio, Einbaustaubsauger, Tankanzeigen für Fäkalientank, Wasser und Diesel, Voltmeter und 2 Schalttafeln.
Bild Rechts: Zur Dämpfung der Lautstärke wurde der Motorraum mit Noppenschaumstoff verkleidet.

Von außen gesehen eigentlich bereit für einen ausgedehnten Urlaub.

Bild Links: Uli montiert die Türen und Schubladen. Bild Mitte: KATHREIN Receiver und Steuergerät für die selbstausrichtende Satellitenschüssel. Bild Rechts: Der Wasserschlauch liegt bereit für einen längeren Motortest. Der PERKINS 4.108 M mit 40 PS läuft immer noch schön rund (und riecht nach Urlaub!). Da ich andere Motorkontrollinstrumente eingebaut hatte, waren die nicht ganz mit den alten Gebern am Motor kompatibel. Das galt vor allem für die Anzeige der Wassertemperatur. Der Sensor wird noch ausgetauscht.

Bild Links: Also es gibt Steinfurt-Burgsteinfurt und Steinfurt-Borghorst. Wo mögen wir wohl wohnen?
Bild Mitte: Ein satter Strahl! Wir waren natürlich nicht sicher, ob die Konstruktion mit dem nach achtern gelegten Auspuff und dem Kühlwasserbypass vom Motor zum Warmwasserboiler dicht war. Die Befürchtungen waren aber unbegründet.
Bild Rechts: Manfred auf dem "falschen" Schiff.

Das "nautische Trio": Manfred, Ich und Uwe.

So ganz fertig geworden waren wir noch nicht. Aber das Schiff war nun halbwegs bewohnbar. So entschlossen wir uns, das Boot am 26. September zu Wasser zu lassen. An diesem Wochenende standen gleich mehrere Termine auf der Agenda. Das "Bootscenter Münster" veranstaltete die traditionelle Hausmesse und am 27. September hatte ich Geburtstag. Das sollte auch der Termin für die Schiffstaufe sein. Samstag, den 26. September wurde das Boot dann von Manfred und Uwe vom Hof zum Kran gefahren.

Ich war während des Transports an Bord. Bitte nicht nachmachen...!

"Smoke on the water". Da soll sie gleich rein mithilfe dieses lustigen gelben Krans.

Morgens um acht in Deutschland. Vorgezogene Schiffstaufe durch Eva, Uwe, Manfred und mir. Erst einmal eine Kanne Sekt und dann mal schauen, ob sie schwimmt...! Und sie ist tatsächlich dicht.

Samstag, 27. September 2009. Bereit zur Taufe. Für weitere Fotos auf den Button SCHIFFSTAUFE klicken!

November 2009
Nach der Taufe lag das Schiff noch knapp 2 Monate im BCM-Hafen. Eine Probefahrt konnten wir leider nicht mehr machen, denn es fehlte u. a. noch der neue Geber für die Wassertemperaturanzeige. Na gut, wir hätten trotzdem fahren können, haben es aber einfach nicht riskiert. So nutzen wir unser Schiff quasi als Ferienhaus. Da hatten wir noch einiges zu tun, bis alle Anschlüsse der Trinkwasserversorgung endlich dicht waren.

Das war nun wirklich eine kurze Saison. Daher hielt sich die Ausräumaktion in Grenzen. Besonders gefreut haben wir uns über die kleine Aufmerksamkeit von Werner. Jetzt haben wir Lancelot als Mini - Galionsfigur.

So, die Crew geht von Bord. Wir übergeben an die "Wachmannschaft". Das Bild in der Mitte zeigt übrigens ein Geburtstagsgeschenk. Die Uhr und das Barometer haben natürlich einen Ehrenplatz bekommen.
März 2010
"Back to the future". Oh, nein - waren wir nicht schon fast fertig? Haben wir nicht schon darauf gewohnt? So sah es nun im März nicht mehr danach aus. Es waren ja noch "einige kleine Dinge" zu machen aber das es so ausartete...!
Manfred hatte das Schiff bereits Anfang des Jahres aus der Halle wieder auf seinen Hof geholt. Trotz des elendig langen Winters begannen er und Uli bereits mit dem weiteren Ausbau. Ich konnte mich derzeit überhaupt nicht darum kümmern, denn für mich begann im März der vierte (oder fünfte, oder noch mehr) Job seit Kiellegung dieses Flugzeugträgers (Oder bin ich jetzt mit den Dimensionen durcheinander geraten?). Ich war nun wieder Gehaltssklave (ich sehe das viel positiver als dieser Begriff suggerieren mag) und freute mich unter anderem wieder auf bezahlten Urlaub!

Der Motor benötigte neue Lager, so dass die komplette Verkleidung wieder abgebaut werden musste. Eva sah das mittlerweile auch gelassener und freute sich über einen neue Schublade. Auch die Abdeckung für den Backofen war schon einmal provisorisch angepasst.

Manfred findet das natürlich wieder wesentlich lustiger als wir. Dafür verbreitet er auch den nötigen Optimismus.

April 2010
Noch steht sie vor der Halle vom NAUTICSHOP, damit die Jungs, die derzeit daran weiterarbeiten kurze Wege haben.

Werner hatte schon einmal die Hoffnung auf eine österliche Kaffeefahrt. Allerdings kamen uns noch einige Bauprojekte in die Quere. Unser Ruderblatt hatte es eigentlich schon immer hinter sich gehabt und so ließen wir uns "mal eben" ein neues anfertigen. Währenddessen konstruierte Uli den Geschirrschrank, der nun dort Platz findet, wo sich vor 4 Jahren die Tür zur Dusche befand.

Auch im Bad nehmen Schranktüren und Inspektionsklappen Form an. Und wenn wir demnächst in Monaco liegen, dann kann Eva mit der Besteckschublade angeben, die sich über dem Geschirrspüler befindet (!).

Das Bad ist noch ein wenig rummelig aber die Armaturen sind eingebaut. Außen war soweit noch alles in Ordnung.

...und wenn wir dann später Langeweile haben, können wir am Schiff vom NAUTICSHOP weiterarbeiten!
...noch eine Woche!
Ja also, sind wir denn schon so weit? Für den 22. Mai hatten wir unseren ersten richtigen Urlaub seit 4 Jahren geplant. Ich muss dabei anmerken: Wir jammern auf sehr hohem Niveau! Nun gut, der Mai 2010 war ohnehin kalt und verregnet und dann auch noch dieser blöde Vulkanausbruch! Hätte uns nicht weiter tangiert, bräuchten wir nicht eine neue Schraube. Der lustige Propeller, der uns bislang überall hingebracht hatte, zeigte Ermüdungserscheinungen genau dort, wo er auf der Welle saß. Und das in Form eines langen Risses. Als wir das Ruderblatt erneuert haben, wurde in diesem Zusammenhang auch die Schraube einer Generalüberholung unterzogen, wobei sich dieser Defekt erst nach dem Sandstrahlen abzeichnete. Englisches Schiff heißt zölliges Maß - demnach wurde von Manfred ein neuer Prop in England bestellt, der dann auch auf unsere Welle passen würde. Es folgte diese bislang einmalige Aschewolke, die den Flugverkehr einschränkte. Irgendwann war das Ding dann in Köln und musste wiederum etwas angepasst werden, da Generationen von Vercharterern an der Welle herumgemurkst hatten!
Egal, am Wochenende 15./16. Mai brachte Eva unser Equipment an Bord, von der Plinte bis zum Prosecco. Währendessen wurden unsere "Mitarbeiter" noch einmal ordentlich eingenordet...
Eva hatte schon eine Woche vorher Urlaub nehmen können und überwachte die weiteren Baumassnahmen. Darüber war ich sehr froh, denn ich hatte neben meinen 40+ Arbeitsstunden auch noch 20 Stunden im Zug pro Woche auf meinem Plan (Von Eva's Arbeitsstunden ganz zu Schweigen!).

Noch einmal duschen und dann soll Sie ins Wasser...

Die nächsten Bilder, die nun chronologisch erwartet werden, findet der geneigte Leser unter "Törns". In 2010 konnten wir immerhin zweimal 14 Tage Urlaub auf dem Schiff genießen.
Im folgenden Winter und Frühjahr stellten wir LANCELOT auf den Hof vom NAUTICSHOP. Jetzt stand die Osmosebehandlung des Unterwasserschiffes an. Außerdem fehlten noch eine Reihe Verkleidungen und Leisten und die ersten Schönheitsreparaturen warteten auch schon wieder sehnsüchtig. Hatte ich schon erzählt, dass ich schon wieder einen neuen Job habe? Irgendwie scheint mich niemand länger auszuhalten bis auf Eva.
Springen wir nun einmal in den April 2011 zu den Vorbereitungen für die neue Saison.

Eva und Ihre Männer (der "Kameradist" gehört auch dazu!). Manfred vom NAUTICSHOP und Dirk "Ich nehm mal ein kleines Stück Wurst" vom BOOTSCENTER MÜNSTER. Jetzt stand aber erst einmal beidhändiges polieren auf der Agenda.

Nun heißt es Abschied nehmen von allen guten Geistern, die uns geholfen und unterstützt haben. Lieben Dank an Alle! Ja, das war es dann wohl irgendwie. Melancholie und Sturmflut! Wir fuhren am 6. Juli 2011 wieder zurück nach Holland (siehe Törnbericht). Es hat sich vieles verändert, seitdem wir hier 2006 angekommen sind.

"Abschiedsgrillen" am Steg vom BCM.

Wir haben (fast) fertig...!