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Irgendwie hatten DE DRAIT
uns aus Versehen vergessen, so dass zu Ostern das Schiff nicht
im Wasser lag. Wir wurden dann allerdings umgehend gekrant und konnten an diesem ersten Aprilwochenende die neue Saison
eröffnen. Wir hatten ein paar Tage Urlaub und so fuhren wir
eigentlich wie immer kurz nach Grou. |
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Zum letzten Mal bei DE
DRAIT am Haken. Im kommenden Jahr wechseln wir nach Akkrum. Ich
hatte mich dort auf die Warteliste für einen Liegeplatz setzen
lassen, denn wir sind die ganzen Jahre so oft dorthin gefahren,
dass wir dort nun auch unsere neue Heimat finden wollten. Wir
waren überhaupt nicht unzufrieden bei DE DRAIT und der Abschied
im folgenden Jahr fiel auch sehr schwer aber in Akkrum war man
irgendwie sofort im Urlaub... |
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Eierlikör mit Hagelslag oder wahlweise
andere Kaloriengranaten. |
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Die erste kleine Tour führte in den
"Hellinghaven" von Grou. |
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Vom 26. - 28.06. trafen wir
uns mit Freunden am Boulevard vom Hafen. Dort war Platz für
unser Schiff, einem Wohnmobil und zwei Wohnwagen. Und es ging
vorrangig ums Essen. Das rechte Bild zeigt uns bei einem kurzen
Bootausflug im Yachthafen "de Komerk" in Eastermar.
Ab dem 17.07. hatten Eva und Ich zwei Wochen Urlaub und mein
Plan war, das so genannte "Westerkwartier" zu erkunden, mit
Abstecher nach Delfzijl und anschließend über Groningen auf die
"Turfroute".
Kurze Erläuterung von Wikipedia:
Das Westerkwartier (Gronings: Westerkwartaar) ist ein
Landstrich in der niederländischen Provinz Groningen. Das Gebiet
stößt an die Provinzen Friesland und Drenthe und wird innerhalb
der Provinz Groningen durch das Reitdiep und die Stadt Groningen
begrenzt. |
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Gut gestärkt ging es los.
Eva hatte ja Ihren Salat und ich die beiden Pfannen. Im rechten
Bild befinden wir uns auf dem "Peinder Kanaal" in Richtung der
Seen "De Leien" und dem "Bergumer Meer". Die verehrten
Leserinnen und Leser mögen sich schon mal die entsprechenden
Karten bereitlegen. |
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Nach einer knappen Stunde haben wir von
Drachten kommend das Dorf Opeinde erreicht. |
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Wir passieren den schönen Yachthafen "de
Komerk" in Eastermar. |
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Nach der Überquerung vom
"Bergumer Meer" fädelten wir uns steuerbord in den "Prinses
Margrietkanaal" Richtung Groningen ein. Vor dem Ort
Gerkesklooster fuhren wir kurz backbord in die "Strobosser
Trekvaart", um nach ein paar Metern über steuerbord dem Fluß
"De Lauwers" zu folgen. Ich hatte an anderer Stelle schon mehrmals
darüber berichtet, dass nun der Selbstbedienungsschlüssel für
einige Brücken und Schleusen notwendig ist. Wir haben unseren
vor vielen Jahren gekauft und schon sehr häufig verwendet.
Zuerst einmal folgten feste Brücken mit ungefähr 2.60m
Durchfahrtshöhe. |
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Ein imposantes Windrad bevor wir den Ort
Visvliet erreichen. Danach heißt der kommende Wasserweg
"Zijldiep". |
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Weiter geht es nach Norden
Richtung Zoutkamp und der Ort Pieterzijl ist erreicht. Hier
wird zum bedienen der Brücke der Selbstbedienungsschlüssel
benötigt. Ich lege kurz an und Eva steigt über. Schlüssel in den
Automaten an der Brücke und die Elektronik und Mechanik wird
aktiviert. Schranken an beiden Seiten herunterlassen (eventuell
die Grendelklappen lösen), die Arretierung der Brücke mit der
Straße lösen und Brücke nach oben kurbeln. Manchmal geht es auch
automatisch mit Elektromotoren. Und bitter IMMER die
Bedienungsanleitung lesen, denn sonst geht es nicht weiter.
Falls die Brücke sich trotzdem nicht bewegt - Hilfe holen. Die
entsprechenden Telefonnummern stehen auf einem Hinweisschild. |
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Hier der Automat noch einmal im Detail. Eva
hat alles richtig gemacht, hatte ja schon an zig Brücken und
Schleusen üben können. |
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Vor den Brücken gibt es
immer kleine Anleger, die aber häufig von den "Eingeborenen"
verwendet werden. Von daher ist manchmal nicht viel Platz. Ich
schiebe die dann häufig ein wenig ineinander... |
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20.07.: Wir erreichen die
"Friese Sluis", die uns auf das Niveau vom "Reitdiep" bringen
wird. Die Schleuse hat eine Länge von 10m. Wenn man den Drempel
abzieht, bleibt für uns nicht mehr so viel Platz. |
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Die Schleuse hat Haltetaue an beiden Seiten
und der Hub und Schwell sind auch gering. Wir laufen auf
Zoutkamp zu. |
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Den "Hunsingokanaal" im linken Bild werden
wir morgen befahren. Rechts geht es weiter durch die
"Reitdiepbrug" in den Hafen von Zoutkamp. |
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Und nun noch einmal ein
wenig Geschichte zu Zoutkamp aus Wikipedia:
Zoutkamp
liegt an einer strategischen Stelle an der
Mündung der Reitdiep, welche dort in die
Lauwerszee fließt; bis zur Fertigstellung des
Eemskanaal 1876 war dies der einzige
Meereszugang zur Stadt Groningen. Während des
Achtzigjährigen Krieges lagerte hier eine
spanische Garnison. 1576 wurde zu ihrem Schutz
die Soltecampe-Schanze errichtet. In den Jahren
darauf wurde von Friesland aus, das bereits
unter der Verwaltung der späteren Republik der
Sieben Vereinigten Provinzen stand, durch
Wassergeusen Plünderfahrten durchgeführt, welche
alle Orte um Zoutkamp betrafen. Auch die
Ortschaften Warfhuizen und Zuurdijk wurden
niedergebrannt. Es wurde im Rahmen des
Niederländischen Aufstands Pläne geschmiedet die
Forts und Verteidigungswerke um Groningen herum,
in den sogenannten Ommelande zu erobern, um die
gut befestigte Stadt Groningen leichter
einnehmen zu können. Am 5. Oktober 1589 segelte
Willem Lodewijk mit 800 Mann von Oostmahorn aus
nach Soltkamp und befreite den Ort in der
Schlacht um Zoutkamp. Der Ort blieb so noch
viele Jahre lang ein befestigter Garnisonsort.
Das Dorf hatte um 1600 einen eigenen Pfarrer und
wahrscheinlich auch eine Garnisonskirche.
Die
Befestigungen waren noch bis zum Ende des 17.
Jahrhunderts von Bedeutung. Ende des 18.
Jahrhunderts, zu Beginn der französischen
Besatzung, war die Schanze jedoch stark
verfallen. Um über einen ausreichenden Schutz
vor einem möglichen englischen Angriff zu
verfügen wurde 1799 von Frankreich aus eine
Garnison dorthin verlegt und die Schanze
restauriert. Dazu wurde eine Bastion an der
Ostseite errichtet, welche auch eine
Küstenbatterie beherbergte. Eine Kaserne wurde
gebaut, welche 1832 in ein Krankenhaus für
Leprakranke gewandelt wurde. Durch die
Verabschiedung eines neuen Verteidigungsgesetz
der Niederlande, waren gegen Ende des 19.
Jahrhunderts die alten Befestigungsanlagen und
militärischen Strukturen in Zoutkamp nicht mehr
vonnöten. So wurde 1879 das Munitionsdepot
geschleift und 1882 die gesamte Befestigung
aufgehoben.
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Und wiederum gut gestärkt ging es dann
weiter auf die nächste Etappe nach Winsum. |
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Von Zoutkamp aus befuhren wir zuerst den
"Hunsingokanaal" vorbei an dem Ort Ulrum und anschließend die
"Hoornse Vaart". |
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Wir passieren Wehe-Den Hoorn über kleine
verträumte Wasserwege. |
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Die automatische Schleuse
"Schaphalsterzijl" brachte uns zum "Mensingeweerster Loopdiep". |
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Die ersten Ausläufer von Winsum sind
erreicht. |
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Man hat dem Schnaps sogar eine Brücke
gewidmet. Wir erkunden erst einmal Winsum. |
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Ortsdurchfahrt und die Kornmühle "de
Vriendschap". |
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Die Kirche "de Torenkerk" und unser
Liegeplatz (mit Strom und Wasser). |
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Auch wenn es etwas albern aussieht: Mein
perfekter Platz. |
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Wir verlassen diesen
schönen Ort über das "Winsumerdiep" mit Ziel Appingedam.
Allerdings muss man nun ein wenig Zeit einplanen (oder gutes
timing), denn die Brücken im nächsten Ort Onderdendam werden nur
zu bestimmten Zeiten bedient aufgrund von Konvoifahrt. |
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Nach kurzer Fahrzeit
erreichen wir den Ort Onderdendam, wo die nächste Brücke um
11:40 Uhr bedient wird. Im linken Bild das Monument "Het
Jagertje", das eine treidelnde (Schiffs-) Frau abbildet. |
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Weiter geht die Fahrt durch diese ruhige
und idyllische Landschaft. |
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Die Schleuse "Den Deel" und eine offen
stehende, ziemlich oxydierte Brücke. |
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Dann saßen wir kurz im
Niemandsland fest bei der beweglichen Brücke "Fraamklap". Es gab
auch nirgendwo einen Festmacher und ich fuhr mit dem Bug ein
wenig ins Schilf hinein. Auf einer Tafel war die Telefonnummer
der Brückenbedienung vermerkt, allerdings musste ich den Leuten
erst einmal klar machen, welche Brücke ich meine. Nach ungefähr
einer halben Stunde kam dann das Bedienpersonal, die auch noch
eine weitere Brücke für uns öffneten. |
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Es wurde anschließend schmaler und
verwunschener. |
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Die "Westerwijtwerderdraai" wird für uns
geöffnet und wir fahren weiter auf dem Kanal
"Westerwijtwerdermaar" Richtung "Damsterdiep". |
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Links die niedrigste Brücke (Palenbrug) mit
2.20m und am Ende des Kanals die Schleuse
"Oosterdijkshornerverlaat" |
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Wir befahren nun das "Damsterdiep" und
passieren den Ort Ten Post. |
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Die Ausläufer von Appingedam sind erreicht. |
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Appingedam ist erreicht und wir machen fest
im gleichnamigen sehr schönem Yachthafen. |
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Erst einmal die Stadt erkunden. |
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Hier noch ein paar
Informationen zu Appingedam:
Für einen Besuch von Appingedam sollte man sich etwas mehr
Zeit nehmen. Günstig auf einer Kreuzung von Wasser- und
Landwegen gelegen, ging es Appingedam im späten Mittelalter
wirtschaftlich so gut, dass die Stadt sogar Groningen Konkurrenz
machen konnte. Diese Zeiten sind allerdings schon lange vorbei.
Mit zwei Besonderheiten kann das Städtchen aber noch immer
aufwarten. Zum einen bekam es seine Stadtrechte im Jahre 1327
nicht wie üblich von einem feudalen Herrscher, sondern vom
Freiheitsbund der autonomen Friesen (Fivelgo) verliehen, zum
anderen weiß kein anderer Ort eine bauliche Rarität vorzuweisen
wie die „Hängenden Küchen”. Das weitaus älteste Gebäude der
Stadt ist die im romanisch-gotischen Stil erbaute Nikolai-Kirche
aus dem Jahre 1515. Allerorten durchströmt die Aura des
Mittelalters diese Stadt. Schlendern Sie nicht nur durch
Appingedams Fußgängerzone, sondern überqueren Sie die
Vrouwenbrug. Hier, wo das Damsterdiep den Blick auf die
hängenden Küchen freigibt, begann einst die Entwicklung des
Ortes. Die vergangenen Zeiten lassen sich noch erahnen. Das
„Bolwerk” erinnert an die alten Stadtmauern, Gräben und
Verteidigungsanlagen Appingedams. Es wurde etwa im 11. Jh.
zwischen dem damaligen Stadtgraben und dem kleinen Fluß „Apt”
angelegt, dem diese Stadt ihren Namen verdankt. Wer mehr über
die ruhmreiche Geschichte von Appingedam erfahren möchte, sollte
das Museum der Stadt Appingedam besuche. |
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Die "hängenden Küchen" über dem
Damsterdiep. |
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Links: Eine ganz besondere Pizza (danach
war mir schlecht). Rechts: Die Provinzflagge von Groningen, die
sofort montiert wurde. |
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Links noch einmal der Yachthafen und im
rechten Bild befinden wir uns auf dem "Eemskanaal" Richtung
Delfzijl. |
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Ich habe in den Niederlanden bisher nur
einmal das Funkgerät (aktiv) benutzt und das vor der Schleuse
zum Dollart. |
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Knapp einen Meter geht es nach oben in den
"Zeehavenkanaal". |
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Hier ist alles ein wenig größer und eine
AVALON hatten wir ja auch einmal... |
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Der Hafen vom "ZV Neptunus"
in dem wir eine freie Box fanden. Ansonsten hätten wir uns den
Abstecher nach Delfzijl auch sparen können, weil die Stadt auch
nicht so besonders schön ist. So fuhren wir am nächsten Tag
weiter nach Groningen. |
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Morgenstimmung auf dem "Zeehavenkanaal". |
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Über den langweiligen "Eemskanaal", der im
Prinzip nur eine Wasserautobahn ist, erreichten wir Groningen. |
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Unsere beliebt
Anlaufstelle, der "Oosterhaven", war komplett voll aber wir
fanden noch den letzten Liegeplatz im "Zuiderhaven", noch einmal
schöner gelegen und sogar mit Landstromanschluss. |
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Auch wenn Eva gerne die Shoppingmeile
gestürmt hätte, beließen wir es bei einem kleinen Rundgang
entlang der Grachten. |
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Vor lauter Schiffen ist kein Wasser mehr zu
sehen. |
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Zu viele Menschen - schnell weg hier! |
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Links: Nach einem schweren
Regenschauer lief das ganze Straßenwasser auf das Gangbord.
Rechts: Wir befinden uns bereits auf dem "Noord- Willemskanaal"
Richtung Assen. |
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"Schwimmender Garten" oder die Kunst zu
leben. |
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Nach einigen Stunden hatten wir die
"Drentsche Hoofdvaart" erreicht und somit einen Teil der
"Turfroute". Wir machten fest in Smilde. |
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Nach Smilde bogen wir
steuerbord in die "Witte Wijk" ein, die im folgenden
"Opsterlânske Kompanjonsfeart" heißt und erreichten über
Appelscha den Ort Oosterwolde wo wir übernachteten. Von der
Fahrt existieren kaum Fotos, denn es regnete ununterbrochen,
dazu noch reichlich Wind. |
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Am nächsten morgen ging es
via "De Kuunder of De Tsjonger", der "Engelenfeart" vorbei an
Heerenveen, "It Deel" und der "Meinesloot" nach Akkrum, wo wir
wieder einmal im Yachthafen "Drijfveer & Tusken de Marren"
festmachten. Und es gab lecker was auf die Gabel. |
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Hier werden wir uns noch ein paar Tage
ausruhen. |
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Ein Amphibienfahrzeug kommt über die
Slipanlage. |
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Schön hier. Deswegen sind wir in 2016 auch
umgezogen. |
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Noch ein paar Fotos vom
Herbst. Wir liegen in Sneek an der "Bothniakade" und haben eine
Rückfahrkamera montiert. So muss ich mir nicht ständig den Hals
verrenken. |
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Die Kamera installierten wir auf dem
Hecklicht. |
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